Nach Bekanntgabe von Fusionsplänen EADS-Aktie stürzt ab

Paris/London · Nach der Bekanntgabe der Fusionspläne zwischen dem europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS und dem britischen Unternehmen BAE Systems ist die EADS-Aktie an der Pariser Börse abgestürzt. Der Aktienkurs rutschte nach Börseneröffnung am Donnerstagmorgen zunächst um knapp neun Prozent ab. An der Börse in London sank der Kurs der BAE-Aktie um sechs Prozent.

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Foto: dpa, Clemens Niesner

Die US-Bank Citigroup hatte zuvor ihre Bewertung von EADS-Aktien herabgesetzt. Zur Begründung erklärte die Bank, die durch die Fusion erwünschten Synergie-Effekte könnten "schwer zu verwirklichen sein", unter anderem weil EADS und BAE vermutlich auf einige ihrer Aktivitäten verzichten müssten, um von den Aufsichtsbehörden grünes Licht für eine Fusion zu bekommen.

EADS und BAE hatten am Mittwoch bekanntgegeben, über eine Fusion zu verhandeln. Die Airbus-Mutter EADS soll demnach an dem Konzern 60 Prozent der Anteile halten, BAE 40 Prozent. Der neue Konzern wäre das größte Rüstungsunternehmen der Welt und deutlich größer als sein US-Konkurrent Boeing.

Die französische Unternehmensgruppe Lagardère, die 7,5 Prozent an EADS hält, erklärte am Donnerstag, einer Fusion erst dann zustimmen zu wollen, wenn "alle Bedingungen" geprüft worden seien. Bislang seien die Pläne aber weder dem Verwaltungsrat von EADS zur Zustimmung vorgelegt worden noch dem Verwaltungsrat von Sogeade Gérance, einer Holding, die die Interessen von Lagardère und des französischen Staates bei EADS vertritt.

Die Bundesregierung unterstützt nach einem Bericht des "Handelsblatts" die geplante Fusion. Berlin sei über die Verhandlungen informiert und habe grünes Licht signalisiert, schreibt das Blatt am Donnerstag. Das Ministerium selbst äußerte sich zunächst nicht.

(AFP)
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