Arbeitsplatzabbau geplant E-Plus erzielt mit Billig-Strategie Rekordergebnis

Düsseldorf/Amsterdam (RPO). Die aggressive Discount-Strategie zahlt sich für Deutschlands drittgrößter Mobilfunkanbieter E-Plus aus. Dank deutlich gestiegener Kundenzahlen steigerte der Düsseldorfer Netzbetreiber 2007 seinen Umsatz gegen den Markttrend um 2,4 Prozent auf knapp drei Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) verbesserte sich sogar um 23 Prozent auf den Rekordwert von 1,1 Milliarden Euro.

Der niederländische E-Plus Mutterkonzern KPN kündigte unterdessen einen weiteren Arbeitsplatzabbau an.

Insgesamt konnte E-Plus im vergangenen Jahr mehr als 2,1 Millionen neue Kunden gewinnen und damit die Zahl der Nutzer auf 14,8 Millionen steigern. Stärkster Wachstumstreiber des Konzerns waren erneut die in den vergangenen zwei Jahren gestarteten konzerneigenen Billiganbieter wie Base und Simyo sowie die Kooperationspartner wie Aldi (Aldi Talk). Diese Discount-Angebote machten Ende 2007 bereits 51 Prozent der Kundenbasis aus.

Durch den starken Teilnehmerzuwachs und die gestiegene Nutzung sei es gelungen, die Umsatzeinbußen durch die von den Wettbewerbsbehörden erzwungene Kürzung der Roaming-Entgelte bei Auslandsgesprächen und die Senkung der Terminierungsentgelte mehr als auszugleichen, betonte das Unternehmen. Das Gewinnwachstum wurde durch ein striktes Kostenmanagement, zu dem auch das Outsourcing des Netzbetriebes sowie eine Senkung der Kundengewinnungskosten gehörten, zusätzlich beschleunigt.

E-Plus-Chef Thorsten Dirks meinte: "2007 ist E-Plus erneut der klare Gewinner auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Während die Branche und unsere Wettbewerber Umsätze verlieren und Ergebniseinbußen verzeichnen, wachsen wir so profitabel wie nie zuvor." Mit einer Gewinnmarge (Ebitda) von 37,6 Prozent liege E-Plus inzwischen auf Augenhöhe mit den Marktführern.

Dirks kündigte an, der Mobilfunkanbieter werde seine aggressive Geschäftspolitik auch in diesem Jahr fortsetzen. "2008 werden wir weiter angreifen und wollen erneut stärker als der Markt wachsen", sagte er.

Der E-Plus Mutterkonzern KPN steigerte seinen Umsatz 2007 um 4,8 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 1,3 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Das Nettoergebnis fiel mit 2,7 Milliarden Euro um zwei Drittel höher aus als im Vorjahr. Doch war dieser Ergebniszuwachs vor allem auf Steuereffekte im vierten Quartal zurückzuführen.

Konzernchef Ad Scheepbouwer kündigte bei der Vorstellung der Unternehmenszahlen den Abbau von weiteren 2.000 Stellen bis 2010 an, zusätzlich zu der bereits angekündigten Streichung von 2.500 Jobs. Zum Jahresende beschäftigte KPN insgesamt 25.500 Mitarbeiter.

(ap)
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