Duisburg Am Dienstag drohen Warnstreiks bei Thyssenkrupp

Essen · Am Montag sind die Tarifverhandlungen für rund 72.000 Beschäftigte in der nordwestdeutschen Stahlindustrie in Essen auch in der zweiten Runde ohne Ergebnis geblieben.

 Die Zentrale von Thyssenkrupp in Essen (Archivaufnahme).

Die Zentrale von Thyssenkrupp in Essen (Archivaufnahme).

Foto: dpa, mb nic tmk fld

Nachdem am Montag auch die zweite Verhandlungsrunde in Essen ohne Ergebnis geblieben war, kündigte die Gewerkschaft für den Dienstag Warnstreiks bei Thyssenkrupp in Duisburg und beim Edelstahlhersteller Outokumpu in hessischen Dillenburg an. Nach Angaben der Gewerkschaft sind mehrere tausend Beschäftigte aufgerufen, sich an den Aktionen zu beteiligen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 16. März geplant.

Ein von den Arbeitgebern vorgelegtes Angebot über 1,3 Prozent mit einer Laufzeit von 15 Monaten war zuvor von der Gewerkschaft IG Metall zurückgewiesen worden. Die IG Metall fordert 4,5 Prozent mehr Geld. "Es gibt keinen Grund für die Arbeitgeber für ein solch mickriges Angebot", sagte IG Metall-Verhandlungsführer Knut Giesler. Für die Arbeitgeber bezeichnete Verhandlungsführer Andreas Goss die Zurückweisung als "nicht nachvollziehbar". "Bis zu einer möglichen Einigung ist es wohl noch ein steiniger Weg", sagte Goss.

Deutschlands stahlverarbeitende Industrie hat unterdessen einen deutlichen Anstieg der Stahlpreise und teilweise lange Lieferzeiten beklagt. So sei etwa der Preis des Referenzprodukts Warmbreitbandstahl innerhalb eines Jahres von 330 auf 570 Euro pro Tonne hochgeschossen, teilte der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) in Düsseldorf mit. Rohstoffe für die Stahlerzeugung wie Erz und Kokskohle hätten sich weltweit verteuert. Deshalb könnten die verarbeitenden Betriebe kaum auf günstigere Anbieter ausweichen.

Der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie gehören rund 5000 meist familiengeführte Betriebe an, die nach Verbandsangaben mehr als 400.000 Menschen beschäftigen. Sie beliefern unter anderem die Auto- und Bauindustrie sowie den Maschinenbau.

(felt/dpa)
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