Droege International Group Düsseldorfer bieten für Schlecker

Stuttgart/Düsseldorf · Für die insolvente Drogeriekette Schlecker liegen einem Medienbericht zufolge konkrete Kaufangebote vor. Unter anderem hat das Düsseldorfer Beratungs- und Investmenthaus Droege International Group ein Angebot abgegeben.

Chronologie der Schlecker-Pleite
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Eine entsprechende Nachfrage in der Düsseldorfer Droege-Zentrale wurde bestätigt, ohne dass weitere Einzelheiten genannt wurden. Das Unternehmen hat nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ein schriftliches Gebot für die insolvente Schlecker-Gruppe abgegeben.

Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hatte zuletzt erklärt, dass drei bis fünf Investoren ein direktes Interesse an dem Unternehmen hätten. Ziel sei es, "den Prozess bis Pfingsten zu konkreten Ergebnissen zu bringen", hatte ein Sprecher von Geiwitz der dpa gesagt. Allerdings erfordert es dann noch die Zustimmung der Gläubiger.

Geiwitz verlangt unterdessen von den verbliebenen 13 500 Beschäftigten einen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens. Nach bisherigen Informationen will er für einen befristeten Zeitraum einen Verzicht zum Beispiel auf Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld aushandeln. Die erste Verhandlungsrunde mit der Gewerkschaft Verdi und Betriebsräten endete am Mittwoch in Kassel ohne Ergebnis. "Wir erwarten, im April zu einer Lösung zu kommen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Franke. Weitere Verhandlungsrunden sind in den kommenden Wochen geplant.

Bei dem Treffen in Kassel seien unter anderem das Schlecker-Fortführungskonzept, die Kostenlage und Umsatzentwicklung erörtert worden. "Wir müssen das jetzt erstmal bewerten und uns positionieren", sagte der Handelsexperte im Landesverband Baden-Württemberg. Der Insolvenzverwalter habe auch dargestellt, welchen Sanierungsbeitrag er etwa von Lieferanten und Vermietern erwarte. Zahlen wollte Franke nicht nennen.

Verdi will nach eigenen Angaben Garantien durchsetzen, dass für den betreffenden Zeitraum betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden. Die Gewerkschaft schlägt auch eine Umwandlung der Mitarbeiter-Ansprüche in eine Kapitalbeteiligung am Unternehmen vor.

Die Vorsitzende des Schlecker-Gesamtbetriebsrats, Christel Hoffmann, will vor allem, dass am Ende der Verhandlungen sichere Arbeitsplätze und eine gerechte Bezahlung herauskommen. "Gemeinsam mit der Gewerkschaft ist das unsere Hoffnung und unser Ziel", sagte Hoffmann der Nachrichtenagentur dpa. Details zu einem möglichen Sanierungsbeitrag wollte sie nicht nennen.

(dpa)
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