DIW-Studie Einwanderer aus EU fördern deutsches Wachstum

Berlin · In den vergangenen Jahren sind viele Menschen aus anderen Ländern der EU nach Deutschland gekommen, um hier zu arbeiten. Die Bundesrepublik hat davon profitiert, sagen Wirtschaftswissenschaftler.

 Grenzübergang zwischen Deutschland und Tschechien (Symbolbild).

Grenzübergang zwischen Deutschland und Tschechien (Symbolbild).

Foto: dpa/Claudia Drescher

Zuwanderung von Arbeitskräften aus anderen EU-Ländern hat in Deutschland in den vergangenen Jahren zu zusätzlichem Wirtschaftswachstum geführt. „Die Besetzung von Stellen durch Zuwanderer erhöht die gesamtwirtschaftliche Beschäftigung und führt zu einer zusätzlichen Konsumnachfrage“, heißt es in einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Das Bruttoinlandsprodukt sei deshalb in den Jahren 2011 bis 2016 durchschnittlich 0,2 Prozentpunkte pro Jahr gestiegen, zum Höhepunkt der Zuwanderung im Jahr 2015 sogar um 0,3 Prozentpunkte.

Seitdem sich die Wirtschaftslage in Ländern wie Spanien verbessert hat, lässt die Zuwanderung aus anderen EU-Staaten allerdings wieder nach. Seit dem Jahr 2011 seien aber jedes Jahr im Durchschnitt mehr als 720.000 Bürger aus anderen Ländern der EU nach Deutschland gezogen, heißt es in der Studie auf Grundlage von Zahlen des Statistischen Bundesamtes und Eurostat. Ein wesentlicher Grund für die Zuwanderung sei die Einführung der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Bürger aller EU-Mitgliedsländer ab dem Jahr 2011 gewesen. Die in einigen südeuropäischen Ländern des Euroraums - etwa Spanien, Italien und Griechenland - besonders ausgeprägte Wirtschaftskrise habe dazu geführt, dass viele Menschen ihr Glück in Deutschland gesucht hätten.

Vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung und zunehmender Fachkräfteengpässe auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist es aus DIW-Sicht wichtig, das Zuwanderungspotenzial aus anderen EU-Ländern weiter heben zu können.

(wer/dpa/rtr)
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