Dieter Zetsche präsentiert Rekordergebnis Daimler lässt die Muskeln spielen

Links die neue C-Klasse, rechts die neue V-Klasse: Der pompöse Rahmen auf der Pressekonferenz passte zu den Inhalten, die Daimler-Chef Dieter Zetsche am Donnerstag der Öffentlichkeit präsentierte. Die Botschaft: Dem Konzern geht es richtig gut. Und es soll noch besser werden.

Dieter Zetsche gut gelaunt auf Daimler-PK
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Foto: dpa, bwe hpl

Links die neue C-Klasse, rechts die neue V-Klasse: Der pompöse Rahmen auf der Pressekonferenz passte zu den Inhalten, die Daimler-Chef Dieter Zetsche am Donnerstag der Öffentlichkeit präsentierte. Die Botschaft: Dem Konzern geht es richtig gut. Und es soll noch besser werden.

Die Turbulenzen der Vergangenheit sind fast vergessen und Dieter Zetsche hat wieder gut lachen. Am Donnerstag präsentierte der Daimler-Chef in Stuttgart gut gelaunt die Konzernzahlen für 2013 und einen Ausblick auf das laufende Jahr.

Die Daimler AG hat im Jahr 2013 Rekordwerte beim Absatz, Umsatz und Gewinn erwirtschaftet. Der Umsatz stieg 2013 um 3 Prozent auf rund 118 Milliarden Euro. Unter dem Strich standen 8,7 Milliarden Euro (plus 28 Prozent), wobei der EADS-Verkauf mit rund 3,2 Milliarden Euro positiv zu Buche schlug. Insgesamt verkaufte Daimler 2,35 Millionen Fahrzeuge.

Fortschritte in China

Die größten Absatzsteigerungen erzielte Daimler demnach mit der Sparte Mercedes-Benz Cars, zu der die Pkw-Produktion gehört. Mercedes-Benz Cars verkaufte inklusive der Marke Smart mit 1,57 Millionen Pkw acht Prozent mehr Fahrzeuge. Auch in den Sparten für Lieferwagen, Lastwagen und Busse stiegen die Verkäufe.

Der Autobauer Daimler kommt in seinem Problemmarkt China voran: Im Januar verkauften die Stuttgarter dort 45 Prozent mehr Mercedes-Benz-Pkw als vor einem Jahr. 24.000 Autos brachte Daimler im Reich der Mitte an den Kunden, weltweit kletterten die Auslieferungen der Marke mit dem Stern um gut 15 Prozent auf rund 109.000,

Daimler will dieses Jahr die Früchte seiner Modelloffensive ernten. "Unser Plan geht Schritt für Schritt auf. Auf der Basis dessen, was wir im Jahr 2013 eingeleitet haben, können wir mit Zuversicht auf das Jahr 2014 und die Folgejahre blicken", erklärte Zetsche weiter.

Aktien stiegen um vier Prozent

Die positive Resonanz ließ nicht lange auf sich warten: Die Daimler-Aktien stiegen um vier Prozent auf 63,28 Euro. Anlegern gefiel vor allem die Entwicklung des operativen Gewinns und die leicht erhöhte Dividende. "Der Ausblick war besser als erwartet", sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. "Zahlen gut, Ausblick gut, alles gut", stimmte Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler zu.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende von 2,25 Euro vorschlagen, erklärte Zetsche. Im vergangenen Jahr hatte Daimler 2,20 Euro pro Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet. Für 2014 erwarte Daimler weiterhin steigende Umsätze und Absätze, erklärte Vorstandschef Zetsche. 2014 werde einen weiteren Anstieg der weltweiten Pkw-Nachfrage zur Folge haben. Es sei mit einem Zuwachs von vier bis fünf Prozent zu rechnen.

2014 wollen die Schwaben nach Turbulenzen im vergangenen Jahr in allen Geschäftsbereichen zulegen und steigende Werte bei Umsatz, Absatz und Ergebnis vorweisen.

"Appetit auf mehr"

Um die Rendite im Pkw-Geschäft nach oben zu treiben und damit zur Konkurrenz von BMW und Audi aufzuschließen, soll ein milliardenschweres Sparprogramm helfen. Zetsche verwies auf die ersten Resultate des neuen Kurses. Im vierten Quartal stieg der operative Gewinn sprunghaft um 45 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro an. Dies mache "Appetit auf mehr", sagte der Daimler-Chef.

Daimler, lange Zeit unangefochten der größte Premiumhersteller weltweit, war in den vergangenen Jahren von BMW und Audi überholt worden. Nun blies Zetsche zur Aufholjagd: Bis 2020 wollen die Stuttgarter den Thron zurückerobern. Das wollen sie mit einem guten Dutzend neuer Modelle und noch mehr neu aufgelegten Baureihen in diesem Jahrzehnt erreichen.

Zugleich soll vom Umsatz deutlich mehr Gewinn hängen bleiben. Der Konzern bekräftigte sein Ziel einer Rendite von insgesamt neun Prozent und im Kerngeschäft Pkw von zehn Prozent. Viele Analysten bezweifeln allerdings, dass dieses Ziel realistisch ist. 2013 sank die Rendite in der Sparte Mercedes-Benz Cars auf 6,2 von 7,1 Prozent, da die weniger profitablen Kompaktwagen einen höheren Anteil am Absatz hatten.

Die Konkurrenz aus München und Ingolstadt hat noch keine Zahlen für 2013 vorgelegt; zuletzt waren die Stuttgarter hier deutlich abgeschlagen.

mit Agenturmaterial

(nbe)
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