Dieselskandal VW wehrt sich gegen Piech-Vorwürfe

Frankfurt · Der Autokonzern Volkswagen wehrt sich gegen Vorwürfe des früheren Aufsichtsratschefs und VW-Großaktionärs Ferdinand Piech, wonach Ex-Chef Martin Winterkorn und Aufsichtsratsmitglieder schon früher über den Dieselskandal informiert worden seien.

 VW ist sich sicher, dass Ferdinand Piech die Unwahrheit gesagt hat.

VW ist sich sicher, dass Ferdinand Piech die Unwahrheit gesagt hat.

Foto: dpa, jst fpt wst

Schon im Frühjahr 2016 habe sich Piech im Rahmen der internen, unabhängigen Untersuchungen ähnlich geäußert wie zuletzt laut Medienberichten gegenüber der Staatsanwaltschaft, erklärte Volkswagen am Mittwoch. Diese Darstellung sei im weiteren Verlauf durch die Kanzlei Jones Day eingehend und detailliert überprüft worden. Dabei hätten sich keine Anhaltspunkte für die Richtigkeit dieser Behauptungen ergeben, sie seien insgesamt als unglaubwürdig eingestuft worden.

Auch hätten sämtliche betroffene Mitglieder des Aufsichtsratspräsidiums unabhängig voneinander alle Behauptungen von Ferdinand Piëch klar und nachdrücklich als falsch zurückgewiesen. Der Vorstand werde mögliche Maßnahmen und Ansprüche gegen Piech sorgfältig prüfen.

Der "Spiegel" hatte vergangene Woche berichtet, Piech habe in einer ausführlichen Aussage bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig erklärt, Winterkorn habe früher als bislang eingeräumt von dem Dieselbetrug erfahren. Demnach soll der später im Groll bei VW ausgeschiedene Piech Ende Februar 2015 von einem Informanten den Hinweis erhalten haben, dass VW ein großes Problem in den USA habe, weil das Unternehmen mit einer Software die Abgaswerte manipuliere.

Laut einem Vorabbericht der "Bild"-Zeitung vom Mittwoch hatte Piech nach Winterkorn auch das Aufsichtsratspräsidium darüber informiert. Der Dieselskandal wurde erst im September 2015 von der US-Umweltbehörde EPA öffentlich gemacht.

(felt/REU)
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