In NRW gab es im ersten Halbjahr 46.400 Neuzulassungen Nur Städter lieben Elektro-Autos

Berlin · Zwei Prozent der zugelassenen Wagen haben inzwischen einen Elektroantrieb. Doch der Anteil steigt kräftig an.

 Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule mit Strom versorgt.

Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule mit Strom versorgt.

Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Die Zahl der Neuzulassungen von Elektro-Autos und Hybrid-Fahrzeugen ist im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr trotz der Corona-Krise stark angestiegen: Zwischen Januar und Juni wurden 203.518 solcher Fahrzeuge mit alternativen Antrieben neu zugelassen. Im ersten Halbjahr 2019 waren es erst 134.054. Das geht aus Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes hervor. Auch in Nordrhein-Westfalen gab es einen deutlichen Anstieg: So wurden im ersten Halbjahr 2020 in NRW 46.414 Hybride und E-Autos neu zugelassen, wie aus der Antwort des Verkehrsministeriums auf eine FDP-Anfrage hervorgeht. Dagegen waren es im Gesamtjahr 2019 in Nordrhein-Westfalen nur 83.732 solcher Fahrzeuge.

Der Anteil der Neuzulassungen mit zumindest teilweisem Elektroantrieb liegt zwar weiterhin bei nur zwei Prozent aller Neuzulassungen. Dieser Anteil wächst jedoch gegen den allgemeinen Trend. Die Corona-Krise hat ansonsten die Nachfrage nach neuen Autos drastisch reduziert. Kraftwagen mit Elektroantrieb kaufen vor allem Bewohner größerer Städten, wie die Antwort der Bundesregierung zeigt. In ländlichen Gebieten sind sie dagegen wenig beliebt – weil hier der Mangel an Ladesäulen noch größer ist. Zudem ist die Nachfrage nach Hybrid-Fahrzeugen weiterhin deutlich größer als die nach reinen E-Autos.

Die Städte Düsseldorf und Köln verzeichneten im ersten Halbjahr 2020 mit 13.834 und 15.189 mit Abstand die meisten Neuzulassungen von Hybriden und E-Autos, wie aus der Antwort des Ministeriums an den Weseler FDP-Bundestagsabgeordneten Bernd Reuther hervorgeht. Dagegen wurden in den kleineren, eher ländlichen Orten Arnsberg und Detmold mit 7803 und 4399 auch proportional zur Bevölkerung spürbar weniger solche Fahrzeuge zugelassen. „Elektro-Mobilität ist nach wie vor ein urbanes Thema. Dabei wird der Individualverkehr gerade im ländlichen Raum weiterhin eine starke Rolle einnehmen. Um die Akzeptanz solcher Antriebe hier zu erhöhen, brauchen wir eine bessere öffentliche Ladeinfrastruktur, wovon reine E-Autos deutlich mehr profitieren als Hybridfahrzeuge“, sagte Reuther.

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