Post-Streik ab 2. Mai "Die Beschäftigten sind stinksauer"

Düsseldorf (RP). Die Gewerkschaft Verdi will ab dem 2. Mai zu unbefristeten Streiks aufrufen. Bis dahin besteht keine Friedenspflicht, Warnstreiks sind wahrscheinlich: "Die Beschäftigten sind stinksauer. Und sie werden es in den nächsten Tagen eindrucksvoll beweisen", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf. "Wir können den Arbeitgebern nur raten, zur Besinnung zu kommen."

Düsseldorf (RP). Die Gewerkschaft Verdi will ab dem 2. Mai zu unbefristeten Streiks aufrufen. Bis dahin besteht keine Friedenspflicht, Warnstreiks sind wahrscheinlich: "Die Beschäftigten sind stinksauer. Und sie werden es in den nächsten Tagen eindrucksvoll beweisen", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf. "Wir können den Arbeitgebern nur raten, zur Besinnung zu kommen."

Die Tarifkommission hatte das Angebot der Post nach der vierten Verhandlungsrunde am Donnerstag und Freitag als "pure Provokation" abgelehnt. Vor allem am Punkt Arbeitszeitverlängerung für die 130.000 Tarifangestellten war man gescheitert. Die Vorschläge der Arbeitgeber würden die "Vernichtung von 12.500 Arbeitsplätzen" bedeuten, so Kocsis.

Als Gegenleistung für eine Lohnerhöhung um 3,0 Prozent ab November 2008 und weitere 2,4 Prozent ab November 2009 hatte die Post darauf bestanden, die Arbeitszeit der Tarifangestellten von 38,5 auf 39 Stunden und die der Beamten von 38,5 auf 40 Stunden anzuheben (statt auf 41, wie seit Anfang April praktiziert).

Weil den Beschäftigten jedoch auch die Pausen gekürzt werden sollen, würden vollbeschäftigte Tarifangestellte pro Woche letztlich 41 Stunden, Beamte 42 Stunden arbeiten, erklärte Verdi-Tarifexperte Stefan Teuscher in Düsseldorf. Zudem wolle die Post Heilig Abend und Silvester als arbeitsfreie streichen.

Kein Entgegenkommen

Auch der Forderung Verdis nach so genannten Arbeitszeitverkürzungstagen sei das Unternehmen nicht nachgekommen. Obwohl die Post der Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 30. Juni 2011 zugestimmt hat, würde ihr die Vernichtung der 12.500 Stellen Einsparungen in Höhe von 502 Millionen Euro bescheren, so Teuscher. Auf diese Weise ließe das Unternehmen, das zwei Milliarden Euro Umsatz macht, die Beschäftigten nicht am Erfolg teilhaben.

Als nächsten Schritt will Verdi vom 25. bis zum 29. April nun die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik durchführen. Dieser könne am 2. Mai beginnen.Die Gewerkschaft rechnet mit großer Zustimmung bei den Mitgliedern. Der Ausstand soll dann alle Sendungen betreffen, Ausnahmen werde es nicht geben, hieß es. Die Arbeitsniederlegungen sollen — wie manche der bisherigen Warnstreiks — unangekündigt erfolgen.

Nach dem Durchhaltevermögen der Gewerkschaft gefragt sagte Kocsis: "Die Arbeitgeber müssen sich bewegen. Sie müssen selbst ermitteln, wann für sie der richtige Zeitpunkt ist, ein neues Angebot vorzulegen." Im Moment könne sie sich keine weiteren Verhandlungen mit der Post vorstellen. Die Deutsche Post versicherte derweil, sie sei weiter "uneingeschränkt gesprächsbereit."

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