Gründer Lazaridis und Balsillie geben Führung ab Deutscher soll Blackberry retten

New York · Die beiden Gründer des kriselnden Blackberry-Herstellers Research in Motion (RIM), Mike Lazaridis und Jim Balsillie, treten von der Spitze des Konzerns ab. Neuer Chef des kanadischen Unternehmens wird der frühere Siemens-Manager Thorsten Heins.

 Thorsten Heins ist der neue Chef bei RIM. Zuvor war der Deutsche unter anderem bei Siemens beschäftigt.

Thorsten Heins ist der neue Chef bei RIM. Zuvor war der Deutsche unter anderem bei Siemens beschäftigt.

Foto: dapd

Das teilte RIM am Sonntag (Ortszeit) mit. Investoren hatten einen Wechsel an der Spitze des Konzerns gefordert.

 Die beiden RIM-Gründer Mike Lazaridis und Jim Balsillie treten in der Krise ab.

Die beiden RIM-Gründer Mike Lazaridis und Jim Balsillie treten in der Krise ab.

Foto: dapd, Nathan Denette

"Irgendwann kommt im Wachstum eines jeden erfolgreichen Unternehmens der Moment, wenn die Gründer erkennen, dass die Leitung an eine neue Führung übergeben werden muss", erklärte Lazaridis in einer Stellungnahme des Unternehmens.

Für RIM beginne nun eine neue Phase, und es sei an der Zeit, dass eine neue Konzernspitze das Unternehmen durch dieser Phase und in die Zukunft führe. Der 50-Jährige wird Vize-Vorsitzender des Verwaltungsrates, der ebenfalls 50 Jahre alte Balsillie wird einfaches Mitglied des Gremiums.

Kampf gegen stakr Konkurrenz

Zum neuen Chef des Unternehmens mit Sitz im kanadischen Waterloo wurde der 54 Jahre alte Heins ernannt, der seit 2007 für RIM arbeitet. Er betonte, RIM habe eine "solide Bilanz" vorzuweisen und kaum Schulden.

Das kanadische Unternehmen kämpft schon länger gegen die starke Konkurrenz wie dem iPhone von Apple und Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android.

Laut dem Branchendienst comScore sank der Marktanteil von RIM in den USA von Ende August bis Ende November von 19,7 auf 16,6 Prozent. Schwere Rückschläge erlebte RIM auch mit der Verspätung bei der Einführung des neuen Blackberry 10 und beim Tablet-Computer PlayBook, das sich nur schlecht verkauft.

Übernahmespekulationen

In den vergangenen Monaten war immer wieder über eine Übernahme des Unternehmens spekuliert worden. Innerhalb eines Jahres ist der Wert von RIM an der New Yorker Börse um 73 Prozent zurückgegangen, Ex-Chef Balsillie beteuerte aber im "Wall Street Journal", der Führungswechsel hänge nicht damit zusammen.

Nach der Vorstellung der letzten Quartalszahlen im Dezember hatte allerdings der Investmentfonds Jaguar, der nach eigenen Angaben zusammen mit verbündeten Aktionären knapp zehn Prozent des RIM-Kapitals hält, die Doppelspitze des Konzerns kritisiert und einen Führungswechsel gefordert.

RIM hatte einräumen müssen, im abgelaufenen Geschäftsquartal bis 26. November 71 Prozent weniger als im Vorjahresquartal verdient zu haben.

(AFP)
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