Staatsdefizit steigt auf 89 Milliarden Euro Deutsche Wirtschaft wächst 2010 kräftig

Wiesbaden (RPO). Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem Krisenjahr 2009 um 3,6 Prozent. Das Staatsdefizit steigt unterdessen auf 88,6 Milliarden Euro.

Das teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Im Vorjahr war es noch um 4,7 Prozent gesunken. Damit hatte Deutschland die stärkste Rezession der Nachkriegszeit erlebt.

Die Bundesregierung hatte angesichts der guten Konjunktur Ende Oktober ihre Wachstumsprognose für 2010 von 1,4 auf 3,4 Prozent mehr als verdoppelt. Experten hatten durchschnittlich einen Anstieg von 3,7 Prozent erwartet. Für das laufende Jahr rechnen Ökonomen mit einem Wachstum von gut zwei Prozent.

Staatsverschuldung über Drei-Prozent-Schwelle

Die deutsche Staatsverschuldung überschritt 2010 erstmals seit fünf Jahren wieder die Drei-Prozent-Grenze, die im Maastricht-Vertrag der Europäischen Währungsunion gesetzt ist. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag der Finanzierungssaldo des Staates bei minus 88,57 Milliarden Euro.

Das entspricht 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Vorjahr hatte die Neuverschuldung 3,0 Prozent des BIP ausgemacht, 2008 dagegen war sogar ein leichter Überschuss von 0,1 Prozent erzielt worden.

(apd/csr)
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