Sicherheit beim Fliegen Deutsche Piloten fordern Europabehörde

Osnabrück (rpo). Mit Blick auf die türkische Fluggesellschaft Onur Air hat die deutsche Pilotenvereinigung Cockpit einheitliche Sicherheitsvorschriften und Bedingungen für ganz Europa gefordert. Es müsse eine europäische Behörde geben, die sich um "die strikte Einhaltung der Standards im Luftverkehr kümmert", sagte Cockpit-Sprecher Markus Kirschneck in einem Zeitungsinterview. Außerdem forderte er das Luftfahrtbundesamt zu mehr Offenheit auf.

Es sei "verheerend", dass es bislang keinerlei übergeordnete Instanz für den Luftverkehr gebe, sagte Kirschneck der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wir haben das System eines vollkommen unreglementierten Marktes. Jeder darf im Prinzip hinfliegen, wohin er will." Dies sei nicht nur ein Sicherheitsproblem, sondern auch ein eklatanter Wettbewerbsnachteil für Deutschland, sagte der Sprecher. "Wir haben hier relativ hohe Standards, müssen aber gegen Fluggesellschaften antreten, auch im direkten Wettbewerb, die deutlich niedrigere Standards ansetzen."

Das Luftfahrtbundesamt solle gegenüber Bürgern und Verbänden offener sein, forderte Kirschneck. Künftig sollten zum Beispiel die Gründe öffentlich gemacht werden, die dazu führen, dass eine Einflugerlaubnis entzogen oder nicht erteilt wird. "Die bisherige Politik der Verschlossenheit ist auch für uns nicht nachvollziehbar. " Es wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung, die Listen des Luftfahrtbundesamtes über Fluggesellschaften öffentlich zu machen, die durch Sicherheitsmängel auffällig geworden seien, wie dies in den Vereinigten Staaten üblich sei, sagte der Sprecher.

(afp)
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