Kooperation ab Oktober Lufthansa weitet Zusammenarbeit mit Air China aus

Frankfurt · Im Kampf um Passagiere auf der Langstrecke hat sich die Deutsche Lufthansa mit Air China zusammengetan. Ein entsprechendes Memorandum zur weiteren Vertiefung der kommerziellen Zusammenarbeit sei von Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Air-China-Präsident Song Zhiyong unterzeichnet worden, teilte die Fluggesellschaft am Montag mit.

Das sind Deutschlands größte Flughäfen
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Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr und der Präsident von Air China, Song Zhiyong, unterzeichneten am Montag beim Staatsbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Peking ein Memorandum für eine engere Zusammenarbeit, wie die größte deutsche Fluggesellschaft in Frankfurt am Main mitteilte. Die Vereinbarung soll demnach schon zum Start des Winterflugplans Ende Oktober greifen.

"Wir freuen uns, unseren Kunden, speziell in Europa und China, gemeinsam mit Air China künftig noch bessere Flugverbindungen und Services anbieten zu können", erklärte Spohr in Peking. Der Lufthansa eröffne das neue Partnerschaftsabkommen einen besseren Zugang zum chinesischen Markt, dem zweitgrößten Luftverkehrsmarkt der Welt nach den USA.

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Mit Konzernen aus anderen Ländern unterhält die deutsche Fluggesellschaft bereits seit mehreren Jahren derartige Joint-Ventures. Seit 1998 etwa arbeitet die Kranich-Airline mit der US-Fluggesellschaft United Airlines sowie mit Air Canada zusammen. Im Jahr 2012 tat sie sich mit der japanischen Airline All Nippon Airways (ANA) zusammen. Dank der strategischen Partnerschaften verbinde die Lufthansa jetzt "die vier größten Volkswirtschaften dieser Welt noch besser", erklärte Spohr.

Der neue Partner in Asien ist für die Lufthansa eine Möglichkeit, sich auf der Langstrecke gegen die starke Konkurrenz durch die Golf-Airlines zur Wehr zu setzen. Emirates, Etihad und Qatar Airways machen den Europäern mit niedrigeren Kosten und höheren Standards das Leben zunehmend schwer.

Erst im Juni, als Lufthansa-Finanzvorstand Simone Menne eine Gewinnwarnung für 2014 und 2015 herausgeben musste, fügte sie als eine der Herausforderungen der Kranich-Airline den "zunehmenden Wettbewerb durch die Golf-Airlines" an. Die Wettbewerber aus den Wüstenstaaten einerseits und Billigflieger auf den Mittel- und Kurzstrecken andererseits würden zu einer größeren Konkurrenz, und das seien keine kurzfristigen Einflüsse aufs Geschäft, sondern "strukturelle", betonte Menne.

Die Konzernführung kündigte deshalb auch "strukturelle Maßnahmen" als interne Reaktion auf diese Entwicklungen an. Am Mittwoch will Vorstandschef Spohr verkünden, wie er die Airline auf Kurs halten will. Klar ist bereits, dass das Unternehmen für den Winterflugplan Kapazitäten streichen will. Es gibt zudem Gerüchte, dass das Unternehmen aus seiner Tochter Eurowings eine Art Billig-Fluglinie machen könnte.

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Auf den Schulterschluss mit Air China reagierten die Anleger am Montag wohlwollend. Der Börsen-Kurs der Lufthansa-Aktie legte zwischenzeitlich um 1,2 Prozent zu und erreichte einen Wert von 15,90 Euro. Die Lufthansa war damit am Montagvormittag einer der Gewinner im deutschen Leitindex Dax.

(REU)
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