Positiver Konsumklimaindex Deutsche bleiben weiter in Kauflaune

Nürnberg (RPO). Die Stimmung der Verbraucher hat sich ungeachtet der düsteren Wirtschaftsnachrichten im Februar aufgehellt. Dank niedriger Inflation, der Abwrackprämie und dem zweiten Konjunkturpaket schätzen die Menschen die Entwicklung der Wirtschaft und ihres persönlichen Einkommens zuversichtlicher ein als im Vormonat, wie der Nürnberger Marktforscher GfK am Donnerstag in seiner jüngsten Konsumklimastudie mitteilte.

 An den Kassen im deutschen Einzelhandel zahlen die Kunden am liebsten mit Bargeld.

An den Kassen im deutschen Einzelhandel zahlen die Kunden am liebsten mit Bargeld.

Foto: AP, ASSOCIATED PRESS

Die GfK-Forscher sagten für März einen Anstieg des Konsumklimaindex auf 2,6 Punkte voraus, und revidierten ihn für Februar von 2,2 Punkten auf 2,3 Punkte. Außerdem hielten sie an ihrer Prognose fest, wonach der private Konsum im laufenden Jahr um 0,5 Prozent wachsen wird.

"Die Anzeichen verstärken sich, dass der Konsum in diesem Jahr hilft, den Konjunktureinbruch etwas abzumildern", erklärte GfK-Fachmann Rolf Bürkl. Das Konsumklima sei aber auf einem zu niedrigen Niveau, um die stark rückläufigen Exporte und Investitionen in vollem Umfang kompensieren zu können. Wie sich der Konsum weiter entwickle, hänge nun vor allem davon ab, wie stark der Arbeitsmarkt vom Abschwung erfasst werde. So würde ein sehr starker Anstieg der Arbeitslosigkeit auch der Konsumlaune einen herben Dämpfer verpassen.

Verbraucher sehen Kaufkraft gestärkt

Im Februar profitierte die Verbraucherstimmung vor allem von der niedrigen Inflationsrate, der Abwrackprämie und dem Konjunkturpaket. Die finanziellen Anreize führten dazu, dass die Verbraucher ihre Kaufkraft gestärkt sehen und ihre Einkommensaussichten optimistischer einschätzten, sagte Bürkl. Nach zwei Monaten mit Einbußen verbesserte sich der entsprechende Teilindex im Februar um 9,5 auf minus 11 Punkte. Vor einem Jahr lag er bei minus 0,5 Punkten.

Auch hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung sehen die Bundesbürger wieder etwas Licht am Ende des Tunnels. Nach vier Monaten habe die Talfahrt beim Index der Konjunkturerwartung ein Ende gefunden: Er verbesserte sich im Vergleich zum Vormonat um 5 auf minus 27,9 Punkte, liegt damit aber noch erheblich unter seinem Vorjahreswert von plus 4,6 Punkten.

Eine Ursache für den nachlassenden Pessimismus sieht Bürkl im Konjunkturpaket II: "Die Verbraucher erwarten, dass die beschlossenen Maßnahmen die Binnenkonjunktur etwas stützen können." Weiter unklar sei allerdings, ob damit bereits eine Trendwende der Verbrauchererwartung eingeleitet worden sei.

Mit einem leichten Rückgang um 0,9 auf 14,6 Zähler habe der Index der Anschaffungsneigung zwar seine zuletzt verbuchten Gewinne etwas abgegeben, liege aktuell aber immer noch um 30 Punkte über dem Vorjahreswert. Neben einer stabilen Kaufkraft seien hierfür die vielen Rabatte von Autohändlern, aber auch von Herstellern von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten maßgeblich.

(AP)
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