Angeschlagene Sal.-Oppenheim Deutsche Bank verkauft offenbar BHF-Bank

Düsseldorf (RPO). Die Deutsche Bank trennt sich einem Zeitungsbericht zufolge von der Sal.-Oppenheim-Tochter BHF-Bank. Es ist die größte Tochter der angeschlagenen Kölner Privatbank.

Wie Sal. Oppenheim seine Eigenständigkeit verlor
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Foto: ddp

Der Entschluss sei bereits gefallen, der Verkaufsprozess stehe allerdings noch ganz am Anfang, berichtete das "Handelsblatt". "Es ist nicht mehr die Frage des Ob, sondern des Wie, die jetzt gelöst wird", habe das Blatt dazu übereinstimmend aus Kreisen der beteiligten Unternehmen erfahren. Sprecher von Oppenheim, BHF und Deutscher Bank hätten zu dem Verkaufsprozess Kommentare abgelehnt.

Die Frankfurter BHF-Bank ist mit einer Bilanzsumme von zuletzt knapp 22 Milliarden Euro und rund 2100 Mitarbeitern die größte Tochtergesellschaft des angeschlagenen Kölner Bankhauses Sal. Oppenheim. Im Zuge der Übernahme der Kölner Privatbank durch die Deutsche Bank wird der deutsche Branchenführer auch Eigentümer der BHF-Bank. Sal. Oppenheim hatte sich in der Finanzkrise völlig übernommen und musste von der Deutschen Bank aufgefangen werden.

Nach "Handelsblatt"-Informationen geht es zunächst um die Bewertung der BHF-Bank. In dem Institut selbst sei noch kein formaler Prozess dazu gestartet worden. "Vor dem Jahresergebnis 2009 der BHF-Bank wird hier nichts passieren", habe ein Insider gesagt.

Investmentbanker halten dem Bericht zufolge einen Preis vom ein- bis 1,5-fachen des Buchwerts für möglich. Dies wäre, bezogen auf das Eigenkapital von 642 Millionen Euro im Jahr 2008, zwischen 650 Millionen und fast einer Milliarde Euro. Als Sal. Oppenheim im vergangenen Jahr versucht hatte, die Bank zu verkaufen, seien nach Angaben aus Finanzkreisen zuletzt 600 Millionen Euro geboten worden. Die Kölner selbst hatten 2004 dem ING-Konzern die Bank für 600 Millionen Euro abgekauft.

(DDP/top)
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