Milliardenverlust Umbau reißt Deutsche Bank tiefer ins Minus als erwartet

Frankfurt/Main · Der Radikalumbau mit der Streichung von insgesamt 18.000 Stellen hat die Deutsche Bank im zweiten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen gerissen als ursprünglich prognostiziert.

Dunkle Wolken über der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt (Archivfoto).

Dunkle Wolken über der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt (Archivfoto).

Foto: dpa/Arne Dedert

Der Konzernverlust belief sich auf 3,15 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 401 Millionen ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Bei Bekanntgabe der Pläne Anfang Juli hatte die Bank noch ein Minus von 2,8 Milliarden Euro angekündigt. Allerdings verbuchte das Institut mit 3,4 Milliarden Euro nun einen größeren Anteil der Umbaukosten bereits im zweiten Quartal.

„Einen erheblichen Teil der Restrukturierungskosten haben wir bereits im zweiten Quartal verbucht“, sagte Vorstandschef Christian Sewing. „Ohne diese Belastungen für den Umbau wäre die Deutsche Bank profitabel gewesen.“

Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal in wichtigen Geschäftsbereichen teils deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Vor allem im Aktien- und Anleihehandel aber auch in der Transaktionsbank verdiente das Institut weniger. Insgesamt stand wegen Milliardenkosten für den Konzernumbau nach Steuern ein Verlust von 3,15 Milliarden Euro zu Buche, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Das ist etwas mehr, als die Bank mit der Bekanntgabe ihrer neuen Strategie Anfang Juli bereits in Aussicht gestellt hatte. Zuwächse verzeichnete das Geldhaus im Geschäft mit vermögenden Kunden.

Die Erträge in der Unternehmens- und Investmentbank brachen um 18 Prozent auf 2,94 Milliarden Euro ein. Nach Steuern fiel hier ein Verlust von 907 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 475 Millionen vor Jahresfrist.

Die Deutsche Bank steht abermals vor einem tiefgreifenden Umbau: Vorstandschef Christian Sewing stutzt das risikoreiche Investmentbanking zusammen. In den kommenden drei Jahren fallen weltweit 18.000 Jobs weg. Ein Fünftel der gesamten Bilanzrisiken werden in einer internen "Bad Bank" gebündelt.

(mro/dpa)
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