Geldinstitut sieht gute Geschäftschancen Deutsche Bank steigt in russische Anleihen ein

New York (RPO). Die Deutsche Bank steigt nach den Worten eines hochrangigen Managers stärker in den russischen Markt ein. Die Vermögenswerte des Schwellenlandes seien derzeit unterbewertet und das Geldhaus habe seine Kapazitäten für Einkäufe auf dem russischen Anleihemarkt ausgebaut, sagte der fürs Russland-Geschäft zuständige Jörg Bongartz.

Stresstest 2010 - das Ergebnis der deutschen Banken
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Ein Zukauf im Privatkundengeschäft steht demnach nicht unmittelbar bevor: Wie jedes Institut halte auch die Deutsche Bank ihre Augen offen. "Wir haben aber nichts Spezielles derzeit im Visier. Wir haben kein bestimmtes Geschäft oder Ziel, an dem wir derzeit arbeiten", sagte Bongartz in dem Interview.

Die Bank hält demnach an ihrer derzeitigen Struktur mit einer Konzentration aufs Investmentbanking und der Unternehmensfinanzierung fest. In Deutschland holt sich die Deutsche Bank derzeit die Postbank ins Haus und will damit auch im Privatkundengeschäft in die europäische Spitzenliga aufsteigen.

Gute Geschäftschancen rechnet Bongartz seinem Institut auf dem russischen Bondmarkt aus, über den die Regierung in Moskau jüngsten Ankündigungen zufolge in den kommenden drei Jahren rund 3,7 Billionen Rubel (rund 91 Milliarden Euro) aufnehmen will. "Das machen wir zusätzlich zum Eurobond-Markt, nicht auf dessen Kosten", sagte Bongartz. "Auf dem einheimischen Anleihemarkt gibt es eine riesige Liquidität und wir arbeiten daran, unsere Kapazitäten zu erweitern."

Nach seiner Einschätzung könnte Russland mehr tun, um seine Vorteile im Vergleich mit den anderen Schwellenländern aus der sogenannten Gruppe der Bric - Brasilien, Russland, Indien, China - auszunutzen. "Unter den Bric-Staaten ist Russland noch immer der einzige, der keine Kapitalkontrollen hat", sagte Bongartz. "Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Russische Anlagen sind quer durch alle Bereiche unterbewertet."

(RTR/nbe)
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