Tiefster Stand der Geschichte Aktie der Deutschen Bank rauscht auf Rekordtief

Frankfurt/Main · Die schlechte Stimmung an den Börsen und die globalen Konjunktursorgen haben die Aktien der Deutschen Bank auf ein Rekordtief absacken lassen. Die zeitweise Erholung nach dem Juni-Tief ist damit wieder verblasst.

Am Dienstagvormittag waren die Papiere des Finanzhauses immer weiter unter Druck geraten und hatten erst bei knapp über 8 Euro Halt gefunden. Bei 8,054 Euro erreichten sie den tiefsten Stand ihrer Geschichte. Zuletzt erholten sie sich wieder und lagen noch 2,83 Prozent im Minus bei 8,322 Euro.

Auch europaweit wurde die Branche gemieden. Den Bankaktien setzte zum einen der deutliche Anstieg der Renditen für italienische Staatsanleihen zu, der mit einem entsprechenden Kursrutsch der Anleihen einherging. Diese liegen in den Depots vieler Banken. Der Streit zwischen der EU und Rom um den italienischen Staatshaushalt ist noch immer nicht beigelegt.

Mit Blick auf die Deutsche Bank hatten im frühen Handel zudem einmal mehr Medienberichte die Runde gemacht, wonach das Institut angeblich in den Geldwäsche-Skandal bei der Danske Bank verwickelt sein soll. Die Deutsche Bank erklärte dazu, dass sie als Korrespondenzbank für die Danske Bank in Estland tätig gewesen sei. Ihre Rolle sei gewesen, Zahlungen für die Danske Bank abzuwickeln. Die Geschäftsbeziehungen seien 2015 beendet worden, nachdem verdächtige Aktivitäten bei Kunden der Danske Bank festgestellt worden seien.

Erst am Freitag war bekannt geworden, dass die Deutsche Bank nach Einschätzung eines internationalen Beobachtergremiums weiterhin als kritisch für die globale Stabilität der Finanzmärkte gilt und deshalb mehr Kapital vorhalten muss. Wichtiges Kriterium für den internationalen Finanzstabilitätsrat ist dabei neben der Größe auch die Vernetzung des Instituts in der Finanzwelt.

Durch den erneuten Kursrutsch setzten die Deutsche-Bank-Aktien ihren wieder eingeschlagenen Abwärtstrend der vergangenen Wochen fort. Eine zeitweise Erholung nach dem Juni-Tief bis über die Marke von 11 Euro liegt damit längst wieder bei den Akten. Im bisherigen Jahresverlauf steht ein Verlust von aktuell rund 48 Prozent zu Buche. Damit sind die Papiere derzeit der schlechteste Dax-Wert.

(lukra/dpa)
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