Boni sollen gekürzt werden Deutsche Bank hebt Grundgehälter weltweit an

Frankfurt/Main (RPO). Die Deutsche Bank erhöht die Grundgehälter ihrer Mitarbeiter weltweit. Die Gesamtbezüge sollen durch das kurzfristig in Kraft tretende Modell allerdings nicht steigen.

Das sagte ein Sprecher der Deutschen Bank am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires sagte. Er bestätigte damit einen Bericht des "Handelsblatt".

Die Deutsche Bank arbeite laufend an der Fortentwicklung des Vergütungssystems, sagte der Sprecher weiter. Bei der Austarierung von fixen und variablen Vergütungsbestandteilen kommt die Deutsche Bank nach seinen Worten damit auch regulatorischen Anforderungen nach.

Das "Handelsblatt" hatte berichtet, dass je nach Position das Fixgehalt um 30 Prozent und mehr ansteigen könne. Als Grundlage für die neuen Fixgehälter lege die Bank die Gesamtvergütung der Jahre 2007 und 2008 zugrunde. Insgesamt hatte die Deutsche Bank laut Zeitung 2007 und 2008 rund 19,7 Milliarden Euro für Personalkosten aufgewendet.

Nach Informationen der Zeitung sollen auf jeder Mitarbeiterebene die Bezüge beider Jahre gemittelt und dann nach einem prozentualen Schlüssel zugeteilt werden. Dieser liegt umso höher, je niedriger ein Mitarbeiter in der Rangordnung steht. So solle ein "Managing Director" beispielsweise als Fixgehalt nur 60 Prozent des Mittelwerts erhalten.

Bei "Vice Presidents" werde hingegen ein Wert um die 80 Prozent angesetzt. Mit dem neuen Modell schaffe die Deutsche Bank dem Vernehmen nach auch die vor allem im Inland verbreitete Praxis ab, Teile des Jahresbonus' zu garantieren. Diese Praxis stoße bei der Aufsicht im Zuge der Debatte um nachhaltige Vergütungsstrukturen auf Widerstand.

Die Commerzbank hatte kürzlich ebenfalls versucht, die Fixgehälter ihrer Vorstände auf 750.000 Euro von 500.000 Euro anzuheben, war damit aber am Widerstand der Bundesregierung gescheitert. Die Commerzbank wird im Gegensatz zur Deutschen Bank von staatlichen Banken-Rettungsfonds SoFFin mit Milliarden gestützt. Der Bund hält dadurch gut 25 Prozent an dem Geldhaus.

(DDP/RTR)
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