Nach SWR-Dokumentation Bahn wehrt sich gegen Vorwürfe zu Sicherheitsmängeln

Stuttgart/Berlin · Behebt die Deutsche Bahn Defekte im Schienennetz nicht schnell genug? Das Unternehmen sagt Nein und wehrt sich gegen entsprechende Vorwürfe in einem Medienbericht. Darin heißt es, die Bahn habe vielfach gegen Sicherheitsanforderungen des Eisenbahnbundesamtes verstoßen.

Pannen bei der Deutschen Bahn
Infos

Pannen bei der Deutschen Bahn

Infos
Foto: dpa, Boris Roessler

In der Dokumentation "betrifft" im Südwestrundfunk, die am Mittwochabend ausgestrahlt wurde, heißt es, dass das Eisenbahnbundesamt zwischen den Jahren 2012 und 2014 rund 100 "schwerwiegende Verletzungen von Sicherheitsanforderungen" durch die Deutsche Bahn aufgedeckt habe. Dem Sender lägen sieben Aktenordner mit 81 Verwaltungsverfahren und 49 amtlichen Bescheiden vor, heißt es auf der Webseite des SWR. Von Gleis- und Schienenfehlern ist da die Rede oder von defekten Signalen.

Da ist zum Beispiel die Rede von einem Fall bei Karlsruhe, bei dem Züge zu entgleisen drohten. Das Eisenbahnbundesamt sei darauf aufmerksam geworden, weil sich ein Anwohner beschwert hatte, dass die Züge so laut waren. Die Strecke, die auch von ICE befahren wird, wurde dann von den Beamten untersucht, die festgestellt hätten, dass eine Schiene gebrochen war. Die Bahn, so der SWR, habe die Stelle neun Monate nur notdürftig mit unterlegten Holzklötzen gesichert. Der Sender zitiert dann aus einer Mitteilung des Amtes an die Bahn, in dem es heißt, die Bahn hätte Ersatzmaßnahmen zwar beabsichtigt, aber nicht in einem angemessenen Zeitraum umgesetzt.

Die Deutsche Bahn wehrt sich in einer Stellungnahme gegen die Vorwürfe, solche Schäden nicht schnell genug zu beheben. "Es ist unverantwortlich, dass hier offenbar für eine bessere Einschaltquote versucht wird, Panikmache zu betreiben", wird Frank Sennhenn, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG in der Mitteilung zitiert. "Weder wird das Schienennetz vernachlässigt, noch an der Sicherheit gespart."

Die Deutsche Bahn betont, dass aus Überprüfungen der Infrastruktur durch das Bundesamt in den vergangenenen beiden Jahren "111 Bescheide mit Sofortvollzug" resultiert seien. Die Bescheide seien in der durch das Amt festgelegten Zeit beseitigt worden oder würden derzeit beseitigt. Zudem zitiert das Unternehmen aus dem aktuellen Sicherheitsbericht des Eisenbahnbundesamtes, in dem es heißt, dass sich "auch im Jahr 2012 keine gravierenden Sicherheitsmängel bei dem Eisenbahnunternehmen und Infrastrukturbetreibern" ergeben hätten.

Zudem wird darauf hingewiesen, dass die Deutsche Bahn in den vergangenen Jahren durchschnittlich 1,4 Milliarden Euro für die Instandhaltung aufgewendet habe und die Summe in diesem Jahr auf 1,6 Milliarden Euro erhöht worden sei. Das sei mehr als mit dem Bund ursprünglich vereinbart gewesen sei.

(das)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort