Kampf gegen Fachkräftemangel Wie die Deutsche Bahn Flüchtlinge ins Unternehmen einbinden will

Berlin · Die Deutsche Bahn baut ihre Qualifizierungs-Programme für Flüchtlinge aus. 2020 richtet sie einen speziellen Kurs für Frauen ein.

 Die Deutsche Bahn sucht Mitarbeiter auch für den Gleisbau.

Die Deutsche Bahn sucht Mitarbeiter auch für den Gleisbau.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Bahn baut ihre Förderprogramme für Flüchtlinge aus. „Die Deutsche Bahn qualifiziert aktuell Geflüchtete in Berufen wie Elektroniker im Betriebstechnik, Gleisbauer, Mechatroniker, Busfahrer, Vegetationspfleger oder Fachkraft im Gastgewerbe“, sagte eine Sprecherin. Seit 2015 habe die Bahn 400 Plätze für Geflüchtete geschaffen. 2020 komme ein Pilotprojekt hinzu, das sich speziell an Frauen wende. Das „Qualifizierungsprogramm für geflüchtete Frauen“ werde in Zusammenarbeit mit den Arbeitsagenturen vorbereitet. Eine erste Klasse werde in Hamburg mit zwölf Teilnehmerinnen eingerichtet.

„Als großer Konzern in Deutschland ist es für uns Herzensangelegenheit und Verpflichtung zugleich, einen Beitrag zur Integration Geflüchteter zu leisten“, sagte Martin Seiler, Personalvorstand der Bahn, unserer Redaktion. „Die Deutsche Bahn steht für Qualifizierung, Vielfalt und eine guten Integration neuer Mitarbeiter.“ Wenn das Pilotprojekt für Frauen erfolgreich sei, werde man es ausweiten.

Teilnehmer der Kurse können anschließend auf eine Anstellung bei der Bahn hoffen. Der Staatskonzern sucht in vielen Bereichen händeringend Fachkräfte. Im vergangen Jahr hat er über 24.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Konkret bietet die Bahn Umschulungen für berufserfahrene Geflüchtete an. In der Einstiegsqualifizierung „Chance plus“ bereitet sie junge Flüchtlinge auf eine Ausbildung vor. Im „DB Check-Up für Geflüchtete“ werden erst einmal die Kompetenzen erfasst werden. Zum 1. Dezember 2019 sind bundesweit 40 Geflüchtete in die Berufsvorbereitung der Bahn gestartet. Bei der DB Regio Bus in Norddeutschland wurden seit Sommer 15 Geflüchtete in einer Umschulung zu Busfahrern ausgebildet, so die Sprecherin. Neben der Qualifizierung gebe es auch sozialpädagogische Betreuung, Deutschunterricht und Hilfe im Alltag.

(anh)
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