Bundesländer-Ranking Der Süden boomt, NRW abgeschlagen

Berlin (RPO). Der Süden ist top, NRW flop. Zu diesem Ergebnis kommt ein Leistungsvergleich aller 16 Bundesländer. In punkto Wirtschaftskraft, Beschäftigung und innere Sicherheit belegen Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen die Spitzenplätze.

Bundesländer im Dynamik-Ranking
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Ausgewertet wurden für die Studie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der "Wirtschaftswoche" fast 100 ökonomische und strukturelle Indikatoren wie Bruttoinlandsprodukt, Arbeitsmarktdaten, Kaufkraft, Kita-Betreuung oder Investitionsquote. Während Bayern und Baden-Württemberg ihre Toppositionen behaupten konnten, zeigten der Stadtstaat Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern im Bundesländerrankings in der Zeit von 2004 bis 2007 die beste Dynamik in der Entwicklung. Hinten liegen im Dynamikvergleich Bremen (Platz 16), Nordrhein-Westfalen (15) und das Saarland (14).

"Dynamiksieger" Hamburg verzeichnete den Angaben zufolge von 2004 bis 2007 einen Einwohnerzuwachs von 1,4 Prozent, während die Einwohnerzahl im Bundesschnitt um 0,3 Prozent sank. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg in Hamburg in der Zeit von 2004 bis 2007 um vier Prozent, während sie im Schnitt aller Bundesländer nur um 2,2 Prozent stieg. Hamburg punktete laut der Mitteilung auch bei den verfügbaren Einkommen: Diese stiegen in der Zeit von 2004 bis 2006 um 6,4 Prozent. Bundesweit waren es nur 3,8 Prozent.

Der Regierungschef des Landes, in dem die größten Verbesserungen erzielt wurden, gilt den Auftraggebern als "Ministerpräsident des Jahres". Der aktuelle Titel geht also an den Hamburger Ole von Beust (CDU).

Den zweiten Platz im Dynamikranking belegte nach Angaben der INSM "überraschend" Mecklenburg-Vorpommern. Das Land profitierte demnach besonders vom jüngsten Aufschwung und verbesserte seine Arbeitsmarkt-Performance sehr stark, wenn auch von einem sehr niedrigen Niveau aus. Deutlich verbesserte sich der Studie zufolge in dem Land auch die öffentliche Sicherheit: Die Zahl der Straftaten sank von 2004 bis 2007 um 13,6 Prozent, bundesweit waren es nur fünf Prozent. Ebenso verbesserte sich die Versorgung mit Lehrstellen in Mecklenburg-Vorpommern um 8,8 Prozent gegenüber 3,4 Prozent bundesweit.

Beim "Ist"-Zustand konnten die Südländer Bayern und Baden- Württemberg ihren Vorsprung gegenüber dem Rest der Republik zum Teil noch ausbauen. "Beide Länder profitieren von einer starken Industrie, einer hohen Exportquote und Konzerndichte sowie einer gut ausgebildeten Bevölkerung kurzum: Sie haben sich wie auch Hamburg in der Globalisierung gut aufgestellt", lobte INSM-Geschäftsführer Dieter Rath.

Bayern hält laut der Studie bundesweit zahlreiche Top-Positionen, so zum Beispiel bei der Kaufkraft oder auch bei der inneren Sicherheit. 64,3 Prozent aller Straftaten werden hier aufgeklärt, bundesweit sind es nur 55 Prozent.

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist eine im Jahr 2000 vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall gegründete sowie von weiteren Wirtschaftsverbänden und Unternehmen getragene Organisation mit dem Ziel, die Bevölkerung von wirtschaftsliberaler Reformpolitik zu überzeugen. Der Jahresetat dafür beträgt rund 8,3 Millionen Euro jährlich.

http://www.insm.de/

(ap)
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