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Neues Personal Der neue Kurs der WestLB

Düsseldorf (RP). Knapp vier Wochen ist der neue WestLB-Chef Heinz Hilgert im Amt, und der Dienstantritt des früheren DZ-Bank-Managers ist nur der Anfang vom personellen Umbau in Düsseldorf.

Dietrich Voigtländer (am 1. Juli) und Hubert Beckmann (am 1. Juni) rücken als Stellvertreter Hilgerts ins Führungsgremium, dem Vernehmen nach soll der Vorstand noch ein weiteres Mitglied als Vorstand für das Kapitalmarktgeschäft bekommen. Gleichzeitig sollen offenbar Werner Taiber und Hans-Jürgen Niehaus, über deren Zukunftsaussichten nach der Aktien-Affäre 2007 spekuliert wurde, bei der Bank bleiben.

Voigtländer hat eine der wichtigsten Aufgaben. Nach den Skandalen der Vergangenheit müssen Ablaufprozesse und Risikomanagement verbessert werden. Eine Aufgabe auch für den IT-Mann Voigtländer. Und ein Ansatz, um Kosten zu sparen, wobei der weitaus größere Block der Einsparungen auf den Personalbereich entfallen dürfte. Offensichtlich sollen auch Bereichsleiter eingespart werden, von denen es derzeit drei Dutzend gibt. Zwischen 1300 und 1500 Stellen sollten nach bisherigen Angaben der Bank wegfallen. Ob das angesichts geplanter Kostenverringerungen von mindestens 300 Millionen Euro reichen wird, bleibt offen.

Neben dem Sparkurs sind die Sparkassen und das gemeinsame Mittelstandsgeschäft elementarer Bestandteil der WestLB-Neuausrichtung. Dem Management ist klar, dass es die Erträge aus dem Verbundgeschäft braucht. Immerhin sei die Zahl der mittelständischen Kunden seit 2006 um 50 Prozent gewachsen, verlautet aus dem Umfeld der Bank. Dass der Status der WestLB als Zentralbank für die öffentlich-rechtlichen Institute im neuen Sparkassengesetz festgeschrieben werden soll, ist für die Bank auf jeden Fall von Vorteil.

Bis 8. August muss die EU-Kommission von der Tauglichkeit des neuen Geschäftsmodells überzeugt werden. An dem Tag läuft die Frist ab, innerhalb derer das Land entweder seinen milliardenschweren Risikoschirm für die Bank einziehen müsste oder einen Umstrukturierungsplan vorlegen muss. Da die erste Variante wegen der Risiken aus der Finanzkrise nicht denkbar ist, muss der Umbauplan grünes Licht aus Brüssel erhalten.

Bleibt die Konsolidierung der Branche. Bisher war — vor allem in der Politik — stets die Rede davon, dass mehrere Länder ihre Landesbanken zu einer zusammenschweißen könnten. Im Umfeld der WestLB heißt es dagegen, es dürfe kein Tabu geben, und man müsse auch Bündnisse über die Grenzen des deutschen Drei-Säulen-Systems hinaus diskutieren. Das käme indes einer Revolution gleich. Aber für die dürfte im Sparkassen-Lager derzeit nur schwer eine Mehrheit zu finden sein.

(RP)
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