Interesse an der Steag Remondis will das Ruhrgebiet erobern

Essen/Lünen · Der Müllkonzern Remondis will mit aller Macht den Energiekonzern Steag übernehmen. Dabei setzt er auf die Finanznot der Revierstädte.

 Das Heizkraftwerk Walsum des Essener Energiekonzerns Steag. An dem Stromproduzenten hat das Entsorgungsunternehmen Remondis ein starkes Interesse.

Das Heizkraftwerk Walsum des Essener Energiekonzerns Steag. An dem Stromproduzenten hat das Entsorgungsunternehmen Remondis ein starkes Interesse.

Foto: dpa/dpa, bt kde

Multi Utility, alle Versorgungsleistungen aus einer Hand – so hieß einst der Anspruch der großen Energiekonzerne in Deutschland. Die Strategie scheiterte völlig. Jetzt plant ausgerechnet der Entsorgungskonzern Remondis eine Wiederauferstehung dieser Idee. Die Müll-Tochter der in der Ruhrgebietsstadt Lünen ansässigen Rethmann-Gruppe (15 Milliarden Euro Umsatz, 154.000 Mitarbeiter) möchte den Essener Strom- und Wärmeproduzenten Steag (2,9 Milliarden Euro, 6600 Mitarbeiter) erwerben. Sollte Remondis das gelingen, wären der Konzern aus Lünen einer der führenden Spieler der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft. Denn das Unternehmen unterhält neben der Abfallwirtschaft bereits etliche Wasserdienstleister und versorgt knapp 16 Millionen Menschen mit Trinkwasser.