Bundesregierung installiert Schutzschirm Der Draghi-Moment der Corona-Krise

Meinung · Die Bundesregierung hat einen riesigen Schutzschirm für Betriebe aufgespannt. Die Gefahr eines Wirtschaftskollaps ist damit gebannt. Die EZB hat dagegen die Verunsicherung weiter geschürt.

 Die Herren des Schutzschirms: Finanzminister Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Peter Altmaier.

Die Herren des Schutzschirms: Finanzminister Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Peter Altmaier.

Foto: dpa/Michael Kappeler

In den vergangenen Krisen war es jeweils ein Auftritt, der die Panik stoppte: In der Lehman-Krise 2008 versprachen Kanzlerin und Finanzminister, die Spareinlagen seien sicher, und verhinderten so einen Bankensturm. In der Euro-Krise 2012 stoppte EZB-Präsident Mario Draghi den Zerfall der Währungsunion mit dem Satz, die Europäische Zentralbank werde alles tun, um den Euro zu retten – „whatever it takes“. Entschlossen Summen auf den Tisch legen, die größer sind als die Krise: Das war das Erfolgsrezept. Auf das setzt nun auch die Bundesregierung, indem sie einen gigantischen Schutzschirm für Betriebe aufspannt. Der Schirm ist das „whatever it takes“, das es im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise braucht. Firmen, die wegen Lieferengpässen oder Absatzproblemen in Schwierigkeiten geraten, erhalten unbegrenzt Hilfskredite und Steuerstundungen. Das ist (anders als ein Konjunkturprogramm) genau das richtige. Dass die Lufthansa bereits die Hand hebt, zeigt, wie nötig das Signal ist. Aus der Corona-Krise darf kein Wirtschaftsabsturz werden. Wir groß die Gefahr ist, zeigt der jüngste Börsencrash.