Pro-Kopf-Konsum 2006 gestiegen Den Deutschen schmeckt das Bier wieder besser

Hamburg (RPO). Im Jahr der Fußball-WM ist der Bierkonsum wieder gestiegen. Jeder Deutsche hat angeblich 2006 durchschnittlich 116 Liter Gerstensaft getrunken, wie eine Umfrage ergeben hat; das ist pro Kopf ein Liter mehr als im Vorjahr.

Die beliebtesten Bier-Marken Deutschlands
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Foto: ddp

Grund zum Anstoßen sehen die deutschen Brauereien trotzdem nicht. Laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG gehen 90 Prozent davon aus, dass der Umsatz in den kommenden fünf Jahren stagnieren oder weiter zurückgehen wird. Ihre trüben Aussichten begründen die Brauer mit einem zunehmenden Verdrängungswettbewerb, der zum Verlust von Marktanteilen führe. Beim Klassiker Pils erwarten die Brauereien bis 2012 einen Absatzrückgang um rund vier Prozent.

Zunehmend bevorzugen die Kunden Randsorten und Spezialitäten, hieß es in der KPMG-Mitteilung weiter. Demnach erwarten die Hersteller steigende Absätze bei Biermischgetränken (plus 6 Prozent) und bei Weizenbier sowie bei alkoholfreien und alkoholreduzierten Bieren (jeweils plus 3 Prozent). Nahezu die gesamte Branche erwartet zudem ein Wachstum bei Bio-Produkten.

Nur wenige starke Marken könnten dem erheblichen Preisdruck widerstehen, der sich aus Überkapazitäten und der Verhandlungsmacht des Lebensmitteleinzelhandels ergebe, hieß es in der KPMG-Studie weiter. Wer auf Dauer überleben will, müsse nicht nur sein Markenprofil schärfen, sondern auch echte Getränkeinnovationen entwickeln.

Ihre Hoffnungen setzen die deutschen Brauereien vor allem auf den Export: So erwarten die Befragten, ihren Bierabsatz im Ausland bis 2012 um insgesamt rund fünf Prozent steigern zu können. Dem steht ein erwarteter Absatzrückgang im Inland von rund zwei Prozent gegenüber. Für die KPMG-Studie wurden 231 Brauereien befragt.

(ap)
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