Eon und RWE teilen Unternehmen auf Innogy-Chef fordert Job-Garantien

Essen · Die Rivalen Eon und RWE besiegelten ihren Deal, der 5000 Stellen kostet.

Angesichts der radikalen Umbaupläne fordert Innogy-Chef Uwe Tigges nun Eon und RWE auf, den 40.000 Innogy-Beschäftigten die Zukunftsangst zu nehmen. "Es liegt auch in deren Interesse, die hier schlagartig entstandene Unsicherheit so schnell wie möglich zu beseitigen", schrieb Tigges am Dienstag in einem Brief an seine Mitarbeiter. "Wir brauchen wieder mehr Sicherheit in Form von verbindlichen Zusagen. Dabei hat die Sicherheit der Arbeitsplätze Priorität."

Eon und RWE wollen Innogy aufteilen, Eon will bis zu 5000 seiner künftig 78.000 Stellen streichen, um Einsparungen von bis zu 800 Millionen Euro zu realisieren. Der Abbau soll heutige Mitarbeiter von Innogy wie von Eon treffen, vor allem in Verwaltung und Vertrieb, heißt es. Es sei noch zu früh, um sagen zu können, in welchen Ländern oder Bereichen die Stellen wegfallen, sagte dagegen Eon-Chef Johannes Teyssen. Er schloss gestern betriebsbedingte Kündigungen nicht aus, betonte aber: "Bisher sind wir immer ohne Kündigungen ausgekommen." Die Gewerkschaften tragen den Deal mit, pochen aber auf verbindliche Zusagen. "Der Abbau muss sozial abgefedert sein, ohne betriebsbedingte Kündigungen", sagte Andreas Scheidt, der für Verdi im Eon-Aufsichtsrat sitzt.

Bei RWE soll es dagegen allenfalls vereinzelt Abbau geben, der Konzern erwartet Einsparungen von 50 Millionen Euro. "Wir bei RWE gehen davon aus, dass es durch die Transaktion in den kommenden Jahren insgesamt keinen Personalabbau geben wird", betonte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Teyssen. Der Eon-Chef sprach von "einem der kreativsten Deals der deutschen Industriegeschichte".

Mona Neubaur, Chefin der NRW-Grünen, kritisierte: "Erstaunlich ist, dass Ministerpräsident Laschet treu zu seinen Verbündeten in den Chefetagen der Konzerne steht und die Einigung vorschnell begrüßt. Tausende Beschäftigte werden die Zeche dafür zahlen, dass Energiekonzerne weiter nach einem zukunftsfesten Geschäftsmodell suchen."

(anh)
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