Mehrheitsgesellschafter dba-Eigner kauft Ferienflieger LTU

Düsseldorf (rpo/RP). Vier Jahre, nachdem die Pleite der Schweizer Swissair die Fluggesellschaft LTU in große Turbulenzen stürzte, bekommt der Düsseldorfer Ferienflieger wieder einen Mehrheitsgesellschafter. Die LTU bestätigte am Freitag einen Bericht der "Rheinischen Post". Der dba-Eigner Hans Rudolf Wöhrl will nun auch die LTU übernehmen und aus den roten Zahlen bringen.

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Foto: AP

Wie die dba heute mitteilte, wird der Billigflieger die Mehrheit an der LTU übernehmen. dba-Haupteigentümer Wöhrl wird danach neuer Mehrheitsaktionär bei LTU. Die dba dementierte aber Berichte, das Unternehmen selbst werde den Düsseldorfer Ferienflieger übernehmen.

Nach Angaben der "Rheinischen Post" sollte die dba 49,9 Prozent der treuhänderisch verwalteten Anteile der ehemaligen Swissair von der LTU übernehmen, ebenso wie 10,1 Prozent der Kölner Finanzierungs- und Kapitalgesellschaft CKA, eine Tochter der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim. Bisher war der Kölner Einzelhandelskonzern Rewe mit einer Beteiligung von 40 Prozent dominierender Aktionär bei der LTU.


Die DBA, eine Billigflug-Gesellschaft, die aus der British-Airways-Tochter Deutsche BA hervorgegangen ist, ist nach eigenen Angaben die am schnellsten wachsende Airline in Deutschland. Passagierzahl und Umsatz legten im vergangenen Geschäftsjahr um 40 Prozent auf 4,3 Millionen Fluggäste und 400 Millionen Euro zu, rund 800 Mitarbeiter sind bei dem Münchener Unternehmen beschäftigt. Den jetzigen Durchbruch brachte offenbar der Einstig des Unternehmers Lutz Helmig bei der DBA. Helmig, Gründer der Helios Kliniken GmbH, hat vor wenigen Tagen 25,1 Prozent an DBA übernommen. Das Eigenkapital wurde auf 20 Millionen Euro verdoppelt.

Das Düsseldorfer Unternehmen beschäftigt etwa 2.700 Mitarbeiter, setzt rund 930 Millionen Euro um und beförderte 2005 deutlich über sechs Millionen Passagiere. Allerdings fliegt das Unternehmen seit Jahren Verluste in zweistelliger Millionenhöhe ein. Auch 2005 ist ein hohes Minus angefallen, die Rede ist von 40 Millionen Euro. Für dieses Jahr hatte LTU-Chef Jürgen Marbach dank Flugpreiserhöhungen und einem Sparprogramm schwarze Zahlen angekündigt.

Der Kölner Einzelhändler Rewe hatte zwar mit seiner Tourismus-Töchtern wie ITS, Jahn Reisen oder Tjaereborg immer ein strategisches Interesse an LTU und den Flugplatzkapazitäten, wollte aber nie vorne im Cockpit sitzen. Mit der DBA hat Rewe-Chef Egner nun einen geeigneten Partner gefunden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Rewe hat bislang einen hohen dreistelligen Millionenbetrag in das Unternehmen gesteckt.

(Rheinische Post)
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