20 Jahre Deutscher Aktienindex Dax-Gehälter stiegen um 650 Prozent

Gummersbach (RPO). Die Vorstandsgehälter in Dax-Unternehmen sind in den vergangenen 20 Jahren deutlich stärker gestiegen als bei nicht-börsennotierten Unternehmen. Demnach stiegen die Bezüge der Dax-Vorstände im Gleichschritt mit dem Aktienindex um knapp 650 Prozent. Das geht aus einer Studie der Unternehmensberatung Kienbaum hervor.

 Jubiläum: Den Deutschen Aktienindex gibt es seit 20 Jahren

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Foto: AP, AP

Der Dax habe im Vergleich dazu im Jahr 2007 bei rund 800 Punkten gelegen, wuchs also ausgehend von einem Indexwert 100 im Basisjahr 1987 um 700 Prozent.

Verdiente ein Dax-Vorstand vor 20 Jahren im Schnitt 445.800 Euro jährlich, sind es heute 3,3 Millionen Euro. Besonders starke Steigerungen gegenüber dem Vorjahr gab es im Jahr 2000 mit 42 Prozent und 2005 mit 37,8 Prozent. Die Gehälter der Geschäftsführer bei nicht-börsennotierten Unternehmen hätten sich seit 1987 hingegen lediglich verdoppelt, hieß es in der Studie: Sie stiegen von durchschnittlich 132.000 Euro auf 268.000 Euro. Leitende Angestellte der ersten Führungsebene verdienten dort 1987 im Schnitt 70.000 Euro, heute 125.000 Euro - eine Steigerung um knapp 80 Prozent.

Allerdings ging es den Angaben zufolge auch bei den Dax-Vorständen mit den Gehältern nicht immer aufwärts. Nach dem Platzen der New-Economy-Blase habe deren Vergütung im Jahr 2001 durchschnittlich um 10 Prozent niedriger gelegen als im Vorjahr.

Variable Vergütungsbestandteile ausgeweitet

Kienbaum-Geschäftsführer Alexander von Preen sagte, die starken Gehaltssteigerungen in Dax-Unternehmen seien vor allem auf die Ausweitung der variablen Vergütungsbestandteile zurückzuführen. Diese seien wiederum zum Teil an den Aktienkurs des Unternehmens gekoppelt. "Während Ende der 1980er Jahre der Anteil des Fixgehalts zwischen 70 und 100 Prozent lag, machen die festen Vergütungsbestandteile heute nur noch rund 30 Prozent der Gesamtvergütung von Dax-Vorständen aus."

Als Ursache für die überdurchschnittliche Gehaltsentwicklung im Dax nannte von Preen außerdem die größere Verantwortung für das Management in diesen Unternehmen. Die Vorstände führten häufig wesentlich mehr Mitarbeiter, verantworteten größere Etats und arbeiteten international.

Kienbaum untersuchte die Entwicklung der Gehälter mit einer Langzeitauswertung auf Basis der Kienbaum-Studien der vergangenen 20 Jahre.

(ap)
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