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Weltweit Verluste an Börsen DAX bricht ein - unter 7000 Punkten

Frankfurt/Tokio (RPO). Die Börsen haben weltweit mit schweren Verlusten zu kämpfen. Der Deutsche Aktienindex DAX hat teilweise über sieben Prozent verloren. Besonders betroffen war die Finanzbranche.

Die Gründe für den DAX-Absturz
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Foto: AP

"Schwarzer Montag" an den Aktienmärkten: Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat zu Wochenbeginn dramatische Verluste zu verzeichnen. Bis 13.15 Uhr fiel das wichtigste deutsche Börsenbarometer um rund 7,5 Prozent oder auch 550 Punkte auf nur mehr 6763 Zähler. Am Freitag hatte der DAX noch bei 7314 Zählern geschlossen, vor etwas mehr als drei Wochen waren es sogar noch über 8000 Punkte.

Vor allem Finanztitel standen auf dem Verkaufszettel der Anleger: Die Aktie der Deutschen Börse selbst verlor 11,7 Prozent, die Hypo Real Estate büßte 11,3 Prozent ein und Allianz 9,7 Prozent. Auch der MDAX verlor 5,3 Prozent oder 445 Punkte auf 7.984 Zähler. Der TecDAX verzeichnete besonders heftige Rückgänge: Minus 8,8 Prozent auf 722 Punkte bis zum Mittag. Auch der Euro rutschte in der Folge unter die Schwelle von 1,45 Dollar und notierte bei 1,4491 Dollar.

Die Kurse brachen rund um den Globus ein: In Tokio fiel der Nikkei-Index um 3,86 Prozent auf 13.325,94 Punkte. In Hongkong ging der Hang-Seng-Index im Handelsverlauf um 3,5 Prozent auf 24.323,44 Punkte zurück. In Schanghai gab der Index um 5,1 Prozent auf auf 4.914,44 Zähler nach. An der New Yorker Börse findet wegen eines Feiertages am Montag kein Aktienhandel statt.

Der indische Aktienmarkt verlor ebenfalls kräftig. Der Sensex-Index der 30 führenden Werte stürzte um 7,1 Prozent auf 17.531,65 Punkte ab. Das war der zweitgrößte prozentuale Verlust in der indischen Wirtschaftsgeschichte. Zwischenzeitlich lag der Index sogar mit knapp elf Prozent im Minus. Auch an den Börsen in Südkorea, Australien, Singapur, Taiwan und den Philippinen dominierten die Minuszeichen.

Das große Zittern an den Börsen in Asien und neue Sorgen über die US-Konjunktur haben auch an der Schweizer Börse zu heftigen Verlusten geführt. Der Blue-Chips-Index SMI fiel am Vormittag um über vier Prozent.

Die schwachen Weltbörsen haben auch den Ölpreis unter Druck gesetzt: Am Montag kostete ein Barrel (159 Liter) Rohöl im Computerhandel 89,60 Dollar, 90 Cent weniger als am Freitag. Vor drei Wochen lag der Preis noch bei 100 Dollar. Auslöser des jüngsten Preisrückgangs war der Einbruch an den Weltbörsen in Verbindung mit Rezessionssorgen für die USA. Die USA sind der größte Ölverbraucher der Welt, ein Wirtschaftseinbruch dort würde auch die Ölnachfrage senken.

Damit setzten sich auch am Ölmarkt die Pessimisten durch. Noch vergangene Woche hatte ein prominenter Vertreter der OPEC, der saudi-arabische Ölminister Ali Naimi, Anlass für die Erwartung steigender Preise gegeben: Er halte die gegenwärtige Versorgungssituation für normal, sagte er. Sein Land würde die Förderung nur erhöhen, wenn die Märkte das rechtfertigen würden. Offenbar erwartet die OPEC im Frühjahr den üblichen saisonalen Rückgang der Ölnachfrage wenn die Heizperiode auf der Nordhalbkugel zu Ende geht.

US-Präsident George W. Bush hatte am Freitag Steuernachlässe für private Haushalte und Unternehmen in Höhe von etwa einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts, also rund 145 Milliarden Dollar, angekündigt. Damit konnte er die Sorgen an den Aktienmärkten aber offenkundig nicht wirksam beruhigen.

Privatanleger in Deutschland haben offensichtlich schon im vergangenen Jahr die Flucht aus den Aktien begonnen: Wie das Deutsche Aktieninstitut am Montag in Frankfurt am Main berichtete, war im zweiten Halbjahr 2007 ein drastischer Rückgang bei der Direktanlage in Aktien zu verzeichnen. Die Zahl der Zahl der Aktienbesitzer in Deutschland sei auf den niedrigsten Stand seit 1996 zurückgegangen.

In der zweiten Jahreshälfte besaßen in Deutschland nur noch 3,8 Millionen Anleger Aktien, das waren 571.000 oder 13,2 Prozent weniger als im Halbjahr zuvor. Damit lag die Quote der Aktienbesitzer an der Gesamtbevölkerung über 14 Jahren laut DAI bei 5,8 Prozent.

(ap)
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