Millionen scheffeln mit Musik Das Abba-Imperium

Düsseldorf · Björn, Benny, Agnetha und Anni-Frid trennten sich 1982. Doch mit Hits wie "Waterloo", Super Trouper" und "Dancing Queen" scheffeln die schwedischen Ex-Abba-Mitglieder immer noch Millionen.

Mamma Mia - Das Abba-Musical
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Foto: Konzertagentur Gommers

"The Winner takes it all" (Der Sieger nimmt alles) heißt der Abba-Hit aus dem Jahre 1980. Als Björn Ulvaeus, Benny Andersson, Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad 1974 überraschend mit "Waterloo" den Grand Prix d'Eurovision im britischen Brighton gewannen, rechnete wohl niemand damit, dass diese Band mit ihren glitzernden engen Hosen und Plateau-Schuhen mehr als eine Eintagsfliege sein würde.

Doch auch zweieinhalb Jahrzehnte nach der Auflösung 1982 scheffeln die ehemaligen Abba-Mitglieder immer noch Millionen. Die Hits der schillernden 70er Jahre bringen den Schweden "Money, money, money". Bis heute wurden weltweit mehr als 350 Millionen Alben verkauft. Das Musical "Mamma Mia!", das auf den berühmtesten Abba-Liedern beruht und gerade in Essen angelaufen ist, verzeichnete im vergangenen Jahr an den Spielorten Hamburg und Stuttgart einen Rekord von 1,2 Millionen Zuschauern.

Schon zu Abba-Zeiten verdienten die Schweden gewaltige Summen. Manager Stig Anderson investierte die Abba-Millionen in alle möglichen Projekte. In den 70ern gehörten Supermärkte und Investmentfirmen zum Abba-Imperium um das eigene Label Polar-Music. Das Geld steckte im Kunst- und Antiquitätenhandel. Die Popgruppe wurde zu einem Mischkonzern, der auch mit Rohöl spekulierte. Doch Stig Anderson richtet den Konzern zugrunde.

Fehlspekulationen, Missmanagement und Steuernachforderungen führen in den 80er Jahren zum Zusammenbruch, mit Stig Anderson sprechen die Abba-Mitglieder nur noch über ihre Anwälte. Einzig Anni-Frid Lyngstad geht schadlos aus dem finanziellen Absturz hervor, weil sie sofort nach dem Abba-Ende ihre Anteile veräußerte. Für Lyngstad ging es danach ruhig weiter. Sie heiratete in der Schweiz den Deutschen Heinrich Ruzzo Prinz Reuß. Der Prinz starb 1999.Ihre Band-Kollegin Agnetha Fältskog lebt heute zurückgezogen auf einem Bauernhof in Schweden.

Profit aus dem Abba-Wunder schlagen dagegen jetzt die Männer. Obwohl Björn Ulvaeus ständig Ärger mit den schwedischen Steuerbehörden hat, gehört er mit Benny Andersson, mit dem er die Musicals "Chess" und Mamma Mia!" konzipierte, zu Schwedens Superreichen. Benny Andersson zahlt mehr Steuern als König Carl Gustaf. Abba-Benny hat sich nach der Pleite ein neues Imperium aufgebaut. Über seine Holding Baobab ist der 61-Jährige an mehreren Firmen beteiligt, darunter einem Musikverlag, einer TV-Produktionsfirma seiner Frau Mona Nörklit, an Theaterproduktionen und Gesellschaften, die "Mamma Mia!" und "Chess" weltweit vermarkten.

Auch ein Galopp-Rennstall und ein Luxus-Hotel in Stockholm gehören dem umtriebigen Ex-Abba-Mann. Der Marktwert von Abba ist nicht zu beziffern. Im Jahr 2000 bot ein Unternehmer der Gruppe eine Milliarde Dollar für eine Tour mit 100 Konzerten. Vergebens. Die vier wollen nie mehr gemeinsam auftreten.

(RP)
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