Alarmstufe "Orange" bei US-Banken Cyber-Attcken wegen Schmähvideo legen Websites lahm

New York · Ein Sicherheitsverband der US-Finanzindustrie rief für US-Banken die zweithöchste Warnstufe "Orange" aus. Das Financial Services Information Sharing and Analysis Center (FS-ISAC) warnt vor einem "hohen" Risiko von Cyber-Attacken. Bislang kam es zu mehreren Ausfällen von Webseiten.

US-Medienberichten zufolge waren einzelne Internetauftritte der beiden Großbanken JPMorgan Chase und Bank of America am Dienstag und Mittwoch zeitweise nicht mehr zu erreichen. Am Donnerstag funktionierten die Services wieder und JPMorgan erklärte auf seiner Privatkunden-Website: "Es tut uns leid, wenn Sie Probleme hatten, Chase.com aufzurufen."

Reaktion auf Mohammed-Video

In einem im Internet aufgetauchten Schreiben übernahm eine Gruppe namens "Cyber fighters of Izz ad-din Al qassam" die Verantwortung für die Ausfälle bei den zwei Banken. Die Attacken würden so lange weitergehen, bis der Mohammed-Film aus dem Internet verschwunden sei, der als Auslöser blutiger Proteste in der islamischen Welt gilt.

Nach Informationen des Fernsehsenders "Fox Business" ist auch die New York Stock Exchange das Ziel eines Angriffs geworden, der allerdings nur geringe Auswirkungen gehabt habe. Einige wenige Nutzer hätten für etwa eine Stunde Probleme gehabt, auf die Website zuzugreifen. Die Handelssysteme seien nicht betroffen gewesen. Der Börsenbetreiber NYSE Euronext selbst lehnte einen Kommentar ab.

Der Sicherheitsverband FS-ISAC begründete die erhöhte Warnstufe mit "glaubwürdigen geheimdienstlichen Erkenntnissen bezüglich möglicher Cyber-Attacken". Namentlich führte der Verband sogenannte DDoS-Attacken ins Feld. Dabei wird ein Internet-Rechner so lange mit Datenpaketen beschossen, bis er unter der Last zusammenbricht. Auch eine Sicherheitslücke im Microsoft-Browser Internet Explorer beunruhigt die Sicherheitsexperten.

(dpa)
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