Auswirkungen der Corona-Krise Lufthansa macht zwei Milliarden Euro Verlust

Frankfurt · Der Geschäftseinbruch durch die Corona-Pandemie hat der Lufthansa im ersten Quartal einen hohen Verlust eingebrockt. Von Januar bis März summierte sich der Fehlbetrag nach Steuern und Abschreibungen auf 2,1 Milliarden Euro.

 Ein Airbus der Lufthansa startet am Frankfurter Flughafen.

Ein Airbus der Lufthansa startet am Frankfurter Flughafen.

Foto: dpa/Arne Dedert

Das Unternehmen bestätigte die schon Ende April veröffentlichten Zahlen, nach denen sich der bereinigte operative Verlust im saisonal schwachen Quartal auf 1,2 Milliarden Euro erhöhte. Das Konzernergebnis wurde von einem erwarteten Verlust bei Termingeschäften mit Treibstoff in Höhe von 950 Millionen belastet. Die Lufthansa nahm zudem Abschreibungen auf 50 dauerhaft stillgelegte Flugzeuge sowie auf Firmenwerte vor.

Die Corona-Pandemie hat den Luftverkehr weltweit seit März weitgehend lahmgelegt. Die Airline-Gruppe muss wegen des Schocks mit staatlichen Finanzhilfen von bis zu neun Milliarden Euro vor der Pleite gerettet werden.

Die Lufthansa bereitet ihre Mitarbeiter trotz ihrer geplanten Rettung durch den Staat in der Corona-Krise auf herbe Einschnitte vor. „Angesichts der absehbar nur sehr langsam verlaufenden Erholung der Nachfrage müssen wir nun mit tiefgreifenden Restrukturierungen gegensteuern“, sagte Vorstandschef Carsten Spohr bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal am Mittwoch in Frankfurt. Das Management will die Stückkosten im Vergleich zum Vorkrisenniveau „deutlich“ senken. Genauere Angaben zu einem Stellenabbau machte die Lufthansa zunächst nicht.

Um Kredite und Zinsen zügig zurückzahlen zu können, werde das Unternehmen seinen freien Barmittelzufluss im Vergleich zur Zeit vor der Krise deutlich steigern müssen, sagte Vorstandsmitglied Thorsten Dirks. Dabei erwartet die Lufthansa nur eine schrittweise anziehende Nachfrage nach Flugreisen. Während zuletzt fast 700 der 763 Flugzeuge des Konzerns am Boden standen, dürften auch im kommenden Jahr noch 300 und im Jahr 2022 noch 200 Maschinen nicht fliegen, schätzt das Management. Für 2023 erwartet der Vorstand weiterhin eine um 100 Flugzeuge verkleinerte Flotte.

(Reuters/dpa/malu)
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