Drohende Übernahme durch Schaeffler Conti sucht nach "Giftpille"

Hannover/Düsseldorf (RPO). Noch immer sieht sich der Autozulieferer Conti von einer Übernahme durch die Schaeffer-Gruppe bedroht. Jetzt will man zu einer "Giftpille" greifen.

Der Conti-Krimi
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Foto: AP

Als Alternative zum Einstieg von Investoren erwägt der Autozulieferer Conti laut einem Zeitungsbericht, der bayerischen Schaeffler-Gruppe die Übernahme mit einer Giftpille zu verleiden.

Conti-Chef Manfred Wennemer wolle dem Aufsichtsrat am Mittwoch vorschlagen, für drei Milliarden Euro einen Konkurrenten aus der Zulieferbranche zu übernehmen, berichtete die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" am Samstag unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise.

Dies würde den Schuldenberg des hannoverschen Unternehmens weiter erhöhen, so dass es für Schaeffler unattraktiver würde. Fraglich sei, ob der Conti-Aufsichtsrat einem solchen Schachzug zustimmt.

Zu den möglichen Investoren, mit denen Conti derzeit spricht, zählt nach einem Bericht des "Handelsblatt" (Montagsausgabe) auch ein ehemaliger Angreifer: Die Beteiligungsgesellschaft Bain Capital habe dem Autozulieferer 2006 vergeblich ein milliardenschweres Übernahmeangebot gemacht, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Bankenkreise.

Die Schaeffler-Gruppe hält derzeit rund acht Prozent der Conti-Aktien. Daneben hatte sich der Konzern über sogenannte Swap-Geschäfte den Zugriff auf weitere 28 Prozent der Papiere gesichert und damit börsliche Meldepflichten umgangen. Den Anteilseignern von Conti bietet der fränkische Wälzlagerhersteller 70,12 Euro je Aktie in bar. Conti lehnt das Angebot als zu niedrig ab.

(afp)
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