Krisenbank "Hypo Alpe Adria" Commerzbank schreibt 200 Millionen Euro ab

Frankfurt/Main · Nach einem erfolgreichen ersten Quartal gibt es für die Commerzbank eigentlich keinen Grund zur Klage – wären da nicht ihre Einlagen bei der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria. Die musste das Frankfurter Bankhaus jetzt abschreiben.

 Die Commerzbank meldete einen Gewinnsprung auf 366 Millionen Euro für das erste Quartal.

Die Commerzbank meldete einen Gewinnsprung auf 366 Millionen Euro für das erste Quartal.

Foto: afp, dg

Nach einem erfolgreichen ersten Quartal gibt es für die Commerzbank eigentlich keinen Grund zur Klage — wären da nicht ihre Einlagen bei der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria. Die musste das Frankfurter Bankhaus jetzt abschreiben.

Die neuen Turbulenzen um die österreichische Krisenbank Hypo Alpe Adria kosten die Commerzbank 200 Millionen Euro. Der Dax-Konzern schrieb im ersten Quartal 2015 die Hälfte seines 400-Millionen-Engagements bei der Hypo-Alpe-Abwicklungsanstalt Heta ab. Das sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing am Donnerstag vor den Aktionären seines Instituts in Frankfurt.

Die Regierung in Wien hatte Anfang März beschlossen, die Heta abzuwickeln und dabei sämtliche Schuldenzahlungen zu stoppen. Damit greifen zuvor gegebene Bürgschaften des finanziell angeschlagenen Bundeslandes Kärnten für Heta-Verbindlichkeiten nicht mehr.

Europas Bankenaufseher hatten die betroffenen Institute in der Folge dazu aufgefordert, mindestens 50 Prozent ihrer Forderungen gegenüber Heta abzuschreiben. Die Commerzbank meldete trotz der Abschreibungen für das erste Quartal einen Gewinnsprung zum Vorjahreszeitraum von 83 Prozent auf 366 Millionen Euro.

Nach Angaben der Bundesbank haben deutsche Banken bei der Heta insgesamt 5,6 Milliarden Euro im Feuer, Versicherer zusätzliche 1,5 Milliarden Euro. Auch andere Institute - etwa Hypo Real Estate (HRE), HSH Nordbank und NordLB - schrieben einen Teil ihrer Heta-Forderungen ab. Erste Banken haben Klage gegen das Vorgehen Österreichs eingereicht und hoffen, auf diesem Weg ihre Forderungen in ursprünglicher Höhe geltend machen zu können. Auch die Commerzbank prüft rechtliche Schritte.

(dpa)
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