Claus Weselsky "Schlichtung könnte binnen zwölf Stunden zum Erfolg führen"

Berlin · Überraschende Worte vom GDL-Chef: Beim Start einer Schlichtung zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergesellschaft könnte nach den Worten von Claus Weselsky binnen eines Tages eine Lösung gefunden werden.

Das ist Claus Weselsky: Lokführer, CDU-Mitglied, Gewerkschafter
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Foto: dpa/Carsten Koall

Er halte es für möglich, den Arbeitskampf "innerhalb einer kurzen Zeit von zwölf bis 14 Stunden zu beenden", sagte Weselsky am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Bedingung dafür sei aber, dass die Deutsche Bahn die nötigen Grundvoraussetzungen herbeiführe.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) stehe "jeden Tag zur Verfügung", um die Schlichtung zu starten, sagte Weselsky. Neben den eigentlichen Tarifforderungen zu Entlohnung und Arbeitszeit geht es in dem Konflikt im Kern um die Tarifeinheit. Die Frage, ob "Tarifverträge gleich, widerspruchsfrei und konkurrenzfrei sein müssen", dürfe nicht Teil der Schlichtung sein, sagte der GDL-Vorsitzende. Es sei das "Grundrecht" der Gewerkschaft, für ihre Mitglieder einen Tarifvertrag abzuschließen, "egal, ob er abweicht von anderen Tarifverträgen". Die Bahn will in den separat geführten Verhandlungen mit der GDL und der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) unterschiedliche Regelungen für gleiche Berufsgruppen verhindern.

Wegen des Streits beginnt die GDL am Dienstag um 15.00 Uhr mit ihrem nächsten Ausstand, zunächst beim Güterverkehr. Ab Mittwochmorgen um 02.00 Uhr wird auch wieder der Personenverkehr bestreikt. Ein Enddatum nannte die GDL zunächst nicht; voraussichtlich wird auch das verkehrsreiche Pfingstwochenende betroffen sein. Die Deutsche Bahn will am Dienstag einen Ersatzfahrplan veröffentlichen.

In dem verfahrenen Tarifkonflikt sieht der GDL-Chef auch die Bundesregierung als Eigentümer der Bahn in der Pflicht. "Man kann hier nicht einfach zuschauen, Geld verbrennen und rumjammern, dass so viel Geld vernichtet wird, während das Geld ausreicht, um die Tarifforderungen der GDL allesamt zu bedienen", sagte Weselsky im "Morgenmagazin".

(AFP)
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