Deutsche Juweliere mit Umsatzplus Chinesisches Neujahr läuft Weihnachten den Rang ab

Köln · Luxus-Shopper mit gut gefüllten Brieftaschen sorgen für weiter gute Geschäfte bei Deutschlands Juwelieren. Besonders Touristen aus China kaufen oft ganze Sets hochwertigen Schmucks. Der Umsatz der Branche steigt.

 Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte freuen sich über steigende Umsätze — obwohl weniger Menschen in die Geschäfte kommen.

Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte freuen sich über steigende Umsätze — obwohl weniger Menschen in die Geschäfte kommen.

Foto: dpa, fru lof wok

Dies berichtete der Geschäftsführer des Bundesverbands der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte, Joachim Dünkelmann, in Köln. Die Besucher aus Fernost seien die wichtigste Gruppe unter den ausländischen Luxuskäufern. Insgesamt konnte die Branche 2017 dank höherer Ausgaben ihren Umsatz um rund 0,5 Prozent auf 4,76 Milliarden Euro steigern - trotz rückläufiger Besucherzahlen in den Läden.

Gold und Platin im Trend

Grund sei ein Trend zu besonders hochwertigem Schmuck aus Gold und Platin, berichtete der Verband. Es werde wieder mehr Gold gekauft und auch ganze Sets aus Ketten, Armbändern und Ringen seien zunehmend gefragt, sagte Dünkelmann. Es werde jedoch nicht mehr auffälliger und protziger Schmuck gekauft.

Dabei habe das Weihnachtsgeschäft für die Branche in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung verloren. Zunehmend wichtiger würden andere Anlässe wie das Osterfest oder das chinesische Neujahr. Ostern sei für die Juweliere inzwischen ein bedeutenderer Umsatzbringer als der Valentinstag. Im Mai und August sorge zudem eine verstärkte Nachfrage nach Trauringen für steigende Umsätze.

Internet spielt kaum eine Rolle

Mit einem Umsatzanteil von rund 18 Prozent spiele der Verkauf im Internet eine eher geringe Rolle in der Branche. Wichtigster Vertriebsweg für Uhren und Schmuck sei mit einem Anteil von 50 Prozent immer noch der mittelständisch geprägte Fachhandel, gefolgt von den Filialisten mit einem Umsatzanteil von 19 Prozent.

Die Zahl der Juweliere sinke jedoch seit längerem. Im Jahr 2016 sei die Zahl der Läden im Vergleich zum Vorjahr von 7895 auf 7715 weiter gefallen. Gute Geschäfte machten vor allem Juweliere in den Toplagen.
Sorgen bereite der Branche das zunehmende Alter der Kundschaft.

(csi/dpa)
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