Insolventer Chip-Hersteller Chinesen zeigen Interesse an Qimonda

Düsseldorf (RPO). Der chinesische Halbleiterhersteller CSMC hat einem Medienbericht zufolge offenbar Interesse an dem insolventen Münchener Chip-Produzenten Qimonda. Bislang will das Unternehmen die Verhandlungen noch nicht kommentieren.

"Die verhandeln schon seit einigen Monaten miteinander", sagte ein Brancheninsider der "Wirtschaftswoche". Ein Qimonda-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires nicht kommentieren. Er sagte lediglich, dass Gespräche mit möglichen Investoren stattfänden. CSMC wollte dem Magazin zufolge zu den Verhandlungen nicht Stellung nehmen.

Auch der Aufsichtsratschef des angeschlagenen Chipherstellers Infineon, Max Dietrich Kley, bestätigte laut einem Zeitungsbericht, dass mit kapitalstarken Investoren aus China über die Zukunft der Tochter Qimonda verhandelt wurde. "Es gibt, wie ich höre, Hoffnung", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe). Der mögliche Investor plane in China den Aufbau einer eigenen Halbleiterfabrik.

Ende vergangener Woche waren laut "Wirtschaftswoche" Mitarbeiter des Insolvenzverwalters Michael Jaffe sowie ein Qimonda-Team nach Hongkong geflogen, um unter anderem mit möglichen Investoren zu sprechen. "Die Insolvenz macht das Unternehmen für einen Käufer nun natürlich interessanter, weil die Schulden wegfallen und das Werk in den USA nicht mit übernommen werden muss", sagt der Brancheninsider.

Qimonda hatte am 23. Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Am Hauptsitz in München sind 1500 Mitarbeiter beschäftigt. Am Standort Dresden arbeiten derzeit noch etwa 3000 Menschen. Das sächsische Kabinett soll am Dienstag über die Suche des für Qimonda zuständigen Insolvenzverwalters nach einem Investor informiert werden.

(DDP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort