Nach US-Kritik China hält Yuan nicht für unterbewertet

Peking (RPO). Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hat Kritik der USA, der Yuan sei unterbewertet, zurückgewiesen. Gegenseitige Schuldzuweisungen und Druck von Außen seien für die Geldpolitik des Landes nicht hilfreich, sagte Wen zum Abschluss der jährlichen Versammlung des Volkskongresses am Sonntag. Die Bemühungen Chinas, die Währung des Landes stabil zu halten, hätten wesentlich zur Erholung der Weltwirtschaft beigetragen, bekräftigte er.

 Wen Jiabao: Der Yuan ist nicht unterbewertet.

Wen Jiabao: Der Yuan ist nicht unterbewertet.

Foto: AP, AP

China hat den Yuan Mitte 2008 de facto an den Dollar gekoppelt, um sich angesichts der schweren weltweiten Rezession seine Exportwirtschaft zu stützen. Die USA und andere Länder halten die chinesische Währung für unterbewertet und fordern, den Yuan aus der engen Anbindung an die internationale Leitwährung zu lösen. Sie werfen China vor, sich mit dem Währungsmanöver ungerechtfertigte Wettbewerbsvorteile auf den Weltmärkten zu verschaffen.

Erst vor ein paar Tagen erneuerte US-Präsident Barack Obama die Kritik an China und forderte einen marktorientierten Yuan-Kurs. Zudem erklärte US-Senator Charles Shumer, er sähe keinen Grund, warum die USA die Volksrepublik nicht als Währungsmanipulator bezeichnen sollte. Die Entscheidung über die Wortwahl für den den halbjährlichen Bericht des Finanzministeriums soll am 15. April fallen.

Er könne verstehen, dass einige Länder ihre Ausfuhren ankurbeln wollten, erklärte Wen. "Was ich aber nicht verstehe, ist, dass sie ihre eigene Währung unterbewerten und dann von anderen verlangen, dies zu akzeptieren, um ihre Export zu steigern. Meiner Ansicht nach ist das Protektionismus."

(RTR/sdr)
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