Lob von Tierschützern Chanel will auf Pelze und Leder von exotischen Tieren verzichten
New York · Tierschützer begrüßen diesen Schritt: Die französische Luxus-Modemarke Chanel will in Zukunft auf Leder von exotischen Tieren und auf Pelz verzichten. Stattdessen will der Konzern auf andere Materialien setzen.
Man werde nur noch Haut von Tieren benutzen, die aus der Lebensmittelindustrie als Abfallprodukte kommen, sagte der Präsident der Chanel-Modesparte, Bruno Pavlovsky, dem „Handelsblatt“ in New York in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Pelz solle es ab Mai überhaupt nicht mehr in den Kollektionen geben.
Grund für den Verzicht auf Leder von Tieren wie von Krokodilen, Eidechsen, Schlangen und Stachelrochen sei, dass es zu schwierig sei, die Herkunft sicherzustellen. „Auch immer mehr Kunden wollen von uns wissen, woher die Materialien stammen und wie die Tiere gehalten werden. Es geht alles um die Rückverfolgbarkeit“, sagte er. Nur dadurch entspreche das Leder den ethischen Standards des Hauses. Für die Zukunft sieht Pavlovsky auch die Möglichkeit, auf Biotech-Leder umzusteigen. „Aber das wird nicht in der nahen Zukunft geschehen“, sagte er.
Bisher hatte Chanel mit Taschen, Mänteln und Schuhen aus Kroko- und Schlangenleder Preise von bis zu 9000 Euro erzielt. Neue Taschen aus Python-Haut waren am Dienstag auf der Chanel-Webseite nicht mehr erhältlich. Auf Secondhand-Portalen werden sie aber weiter für 5500 Euro und mehr gehandelt.
Tierschützer haben die Ankündigung des Konzerns begrüßt. Chanel rette damit die Leben zahlreicher Krokodile, Schlangen und Eidechsen, erklärte der Tierschutzbund Humane Society International (HSI) am Dienstag. Die Organisation PETA rief andere Luxusmarken wie Louis Vuitton auf, dem Beispiel zu folgen und "zahllosen Tieren ein miserables Leben und einen schmerzhaften Tod zu ersparen".