Finanzchef Carsten Knobel Henkel plant weitere Zukäufe

Düsseldorf · Der Konsumgüterhersteller Henkel hält nach den jüngsten Zukäufen bei Waschmitteln und Haarpflege weiter Ausschau nach geeigneten Übernahmekandidaten.

Carsten Knobel "Lieber weiter zukaufen als Henkel-Aktionäre belohnen"
Foto: ddp, ddp

"Größere Übernahmen schließen wir auch hier nicht aus", sagte Finanzchef Carsten Knobel der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag". Anfang Juni hatte der Düsseldorfer Dax-Konzern sein Waschmittelgeschäft rund um Persil mit der Übernahme der französischen Spotless Group für rund 940 Millionen Euro gestärkt. Wenige Tage zuvor hatte Henkel den Kauf von Haarpflegegeschäften in den USA für rund 270 Millionen Euro bekanntgegeben. Henkel-Chef Kasper Rorsted hatte angesichts prall gefüllter Kassen Zukäufe angekündigt.

Auch in der Klebstoffsparte will sich Henkel verstärken. "Wir haben eine solide Position als Weltmarktführer, sowohl nach Regionen als auch nach Produktkategorien. Deshalb wollen wir vor allem Technologien kaufen", sagte Knobel. Dabei will der Finanzchef die Rendite nach oben schrauben. "Wir passen das Portfolio zugunsten von Produkten mit hohen Margen an und werden deshalb bis 2016 Geschäfte mit 500 Millionen Euro Gesamtumsatz verkaufen", sagte er.

Negative Währungseffekte dürften nach Einschätzung von Knobel auch in den kommenden Monaten den Konzernumsatz belasten - unter anderem führte der Verfall des Rubel im ersten Quartal zu einem Rückgang der Erlöse. "Wir erwarten auch für das zweite und dritte Quartal keine maßgebliche Veränderung dieser Situation", sagte der Manager. "Kurzfristig können wir diese negativen Effekte nur sehr bedingt auffangen und müssen diese Schwankungen deshalb aushalten." Das Geschäft in der Ukraine sei derzeit wegen "bürgerkriegsähnlicher Zustände" beeinträchtigt, betonte er. Die Investitionen in der Ukraine und in Russland würden jedoch unverändert aufrechterhalten. "Die beiden Länder sind und bleiben für uns extrem wichtige Märkte", machte Knobel deutlich.

Eine höhere Gewinnbeteiligung der Aktionäre - etwa über Aktienrückkäufe - schloss der Finanzchef derweil aus: "Derzeit ist das für uns keine Option. Investitionen in die Weiterentwicklung des Konzerns, einschließlich Akquisitionen, bleiben auch im Sinne der Anteilseigner der beste Weg für Wertsteigerungen", sagte Knobel.

(REU)
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