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Verdacht der Steuerhinterziehung Nissan will Renault-Chef Carlos Ghosn feuern

Paris/Yokohama · Der Vorstandsvorsitzende von Renault-Nissan-Mitsubishi, Carlos Ghosn, ist Medienberichten zufolge wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung festgenommen worden. Schon zuvor hatte Nissan angekündigt, sich von Ghosn trennen zu wollen.

 Carlos Ghosn, Vorstandsvorsitzender von Renault-Nissan-Mitsubishi, bei einem Vortrag in Detroit (Archivbild).

Carlos Ghosn, Vorstandsvorsitzender von Renault-Nissan-Mitsubishi, bei einem Vortrag in Detroit (Archivbild).

Foto: dpa/Paul Sancya

Ghosn sei am Montag nach einer Befragung der Staatsanwaltschaft in Tokio in Gewahrsam genommen worden, berichtete der japanische Fernsehsender NHK. Die Staatsanwälte bestätigten das zunächst nicht. Zuvor hatte der Autobauer angekündigt, sich wegen einer falschen Einkommenserklärung von Ghosn zu trennen.

Diese und weitere Verfehlungen seien bei monatelangen internen Untersuchungen festgestellt worden, teilte der drittgrößte japanische Autohersteller mit. Das Unternehmen bitte seine Aktionäre um Entschuldigung.

Der Fall hat Auswirkungen über die Grenzen Japans hinaus: Nissan ist in einer Allianz mit dem französischen Autokonzern Renault sowie mit Mitsubishi verbunden. Der 64-jährige und in Brasilien geborene Ghosn gilt als Retter Nissans vor dem Bankrott. Zeitweise war er gleichzeitig Chef von Nissan und Renault. Seit 2016 ist er auch noch Vorstandschef von Mitsubishi. Die Nissan-Renault-Mitsubishi-Gruppe ist mit zehn Millionen verkauften Fahrzeugen pro Jahr eine der größten Auto-Allianzen der Welt.

Nissan teilte mit, die interne Untersuchung gegen Ghosn sei von einem Whistleblower angestoßen worden. Ghosn habe über Jahre inkorrekte Angaben über sein Einkommen gemacht. Konzernpräsident Hiroto Saikawa wolle dem Aufsichtsrat vorschlagen, Ghosn von seinem Posten zu entheben.

Japanische Medien berichteten, Ghosn sei von Staatsanwälten zu dem Verdacht befragt worden, umgerechnet Millionen von Euro an Einkommen nicht deklariert zu haben. Ghosn habe sich freiwillig der Befragung gestellt, berichtete die Zeitung „Asahi“.

Renault äußerte sich zunächst nicht dazu. Die Berichte sorgten aber dafür, dass die Renault-Aktie am Montag im frühen Handel zeitweise um 14 Prozent auf unter 56 Euro abstürzte. Den japanischen Aktienhandel erreichte die Nachricht am Montag erst nach Börsenschluss.

(jco/AP)
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