Festnahmen und Durchsuchungen Bundesweite Razzia gegen Schwarzarbeiter

Frankfurt/Main · Hessische Ermittler haben nach eigenen Angaben eine bundesweit agierende Bande aus dem Bereich Organisierte Kriminalität zerschlagen. Die Gruppe steht im Verdacht, seit 2008 an Baustellen zahlreicher Großprojekte Hunderte Schwarzarbeiter aus Ost- und Südeuropa eingesetzt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Donnerstag mitteilte.

 Ermittler haben bei einer bundesweiten Razzia gegen Schwarzarbeit eine Bande zerschlagen.

Ermittler haben bei einer bundesweiten Razzia gegen Schwarzarbeit eine Bande zerschlagen.

Foto: NGZ

Dabei sollen sie keine Lohnsteuern oder Sozialversicherungsabgaben gezahlt haben. Mehrere Dutzend Büros, Immobilien und Baustellen in Frankfurt, Hamburg, Wuppertal und Berlin seien am Donnerstag durchsucht und Vermögen im Wert von 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt worden. Neben umfangreichem Beweismaterial seien auch Drogen und Waffen gefunden worden.

Drei 40 Jahre alte Männer wurden den Angaben zufolge am Donnerstag im Raum Berlin festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Gegen die Verantwortlichen der größeren Baufirmen, in deren Auftrag die drei mutmaßlichen Haupttäter arbeiteten, richte sich kein Haftbefehl, hieß es.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Hauptzollamt Gießen werfen der Gruppe zudem vor, dass zahlreiche Arbeitnehmer nicht im Besitz einer Arbeitserlaubnis oder einer Aufenthaltserlaubnis gewesen seien. Mithilfe eines Geflechts aus Scheinfirmen und Scheinrechnungen sollen die Verdächtigen ihr kriminelles Vorgehen aufrechterhalten haben. Der Schaden wird auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt.

Die Arbeiter waren laut Staatsanwaltschaft vor allem auf Großbaustellen im Einsatz, wie einem Bau der Deutschen Börse in Eschborn bei Frankfurt. Dort seien die Ermittler auch erstmals auf die Spur der Bande gekommen.

(APD)
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