Studie über das Gesundheitswesen Bürokratie frisst ein Viertel der Gesamtausgaben

Berlin · Die Verwaltungskosten im deutschen Gesundheitssystem sind deutlich höher als bisher angenommen. Im Jahr 2010 machten sie fast ein Viertel der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von 176 Milliarden Euro aus.

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Foto: AOK Mediaservice

Das meldete das Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Samstag vorab unter Berufung auf eine Studie der Unternehmensberatung A. T. Kearney.

In der Industrie liege dieser Anteil bei nur 6,1 Prozent. Durch schlankere Strukturen könnte sich der Krankenkassenbeitrag von derzeit 15,5 auf 14,2 Prozent senken lassen, folgern die Experten dem Bericht zufolge.

Die Krankenkassen verursachten nicht nur in ihren eigenen Unternehmen Bürokratie, sondern in der gesamten Branche - etwa bei Apotheken, Arztpraxen oder Krankenhäusern, heißt es laut "Spiegel" in der Studie weiter.

Neben den offiziellen angegebenen Verwaltungskosten in Höhe von 9,5 Milliarden Euro kämen deshalb noch weitere 18 Milliarden Euro hinzu, die bisher nirgendwo veranschlagt seien.

Für die Studie befragte A. T. Kearney laut "Spiegel" mehr als 6000 Ärzte, Apotheker und Sanitätshäuser. Die Experten verweisen unter anderem darauf, dass Krankenhausärzte 37 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Verwaltungsaufgaben zubringen.

Kostentreiber seien auch die komplizierten Abrechnungsverfahren bei den niedergelassenen Ärzten oder die Praxisgebühr. Das Gesundheitswesen habe durch die Vielzahl der Reformen "einen Grad der Komplexität erreicht, der nicht mehr angemessen beherrschbar ist", schreiben die Berater.

(AFP)
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