Kirch-Prozess Breuer kann auf Freispruch hoffen

Karlsruhe (rpo). Der ehemalige Chef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, muss im Streit um den Zusammenbruch des Medienimperiums von Leo Kirch wohl keine Millionenstrafe zahlen. Diese Entwicklung zeichnete sich bereits zu Beginn der Verhandlung vor dem Bundesgerichtshof ab. Breuer wird vorgeworfen, durch Aussagen über die Kreditwürdigkeit des Kirch-Unternehmens dessen Pleite forciert zu haben.

Nach den Äußerungen der Richter des elften Senats könnte ein strittiges Interview Breuers vom Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt sein. Breuer hatte darin vor mehr als drei Jahren die Kreditwürdigkeit Kirchs in Zweifel gezogen und soll damit den Zusammenbruch von dessen Imperium besiegelt haben.

Kirch verlangt nach Angaben seiner Anwälte einen dreistelligen Millionenbetrag von Breuer und der Deutschen Bank. Das Oberlandesgericht München hatte die Bank deshalb zu Schadensersatz dem Grunde nach verurteilt, Breuer selbst aber freigesprochen. Gegen dieses Urteil legten die Deutsche Bank und Kirch Revision ein. Kirch will erreichen, dass auch Breuer mit seinem Privatvermögen für die Kirch-Pleite haften soll.

Das Urteil wird voraussichtlich für den 24. Januar 2006 erwartet.

(afp)
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