VW legt trotz schlechter Nachrichten zu Börsenwoche endet mit leichten Verlusten

Frankfurt/Tokio (rpo). Die Börsenkurse in Frankfurt sind am Freitag mit leichten Verlusten aus der Woche gegangen. Die VW-Aktie legte um 1,38 Prozent zu, obwohl der Gewinn des Autokonzerns im ersten Halbjahr um über 57 Prozent eingebrochen war.

Gewinnmitnahmen haben am Frankfurter Aktienmarkt am Freitag für einen Wochenschluss im Minus gesorgt. Dabei sank der DAX zeitweise in die Nähe der psychologisch bedeutsamen Marke von 3300 Punkten, konnte sich im Späthandel aber wieder stabilisieren. Trotz schwacher Bilanzdaten aus dem Volkswagen- Konzern stemmte sich die VW-Aktie gegen den Trend und schloss fest. Der Deutsche Aktienindex DAX beendete den Handel um 0,53 Prozent leichter bei 3356,89 Zählern. Der MDAX fiel bis Handelsschluss um 0,13 Prozent auf 3728,56 Punkte. Der TecDAX verlor 0,47 Prozent auf 453,60 Zähler.

"Die VW-Zahlen sind die Top-Story an der Börse", sagte Händler Patrick König von HSBC Trinkaus & Burkhardt in Düsseldorf. Der Ausblick des Autoherstellers sei zwar "durchwachsen und sehr unsicher. Darüber wird derzeit jedoch offenbar großzügig hinweggesehen". Die Erwartungen an der Börse seien derart pessimistisch gewesen, dass VW nun positiv überraschen konnte, fügte ein anderer Händler hinzu. Die VW-Aktie gewann 1,38 Prozent auf 36,80 Euro und war damit der zweitstärkste Wert im DAX. Konkurrent BMW konnte den Rückenwind ebenfalls in Kursgewinne umsetzen und gewann 0,97 Prozent auf 34,23 Euro.

Die Papiere des Bad Homburger Pharmaunternehmens Altana stiegen mit plus 3,51 Prozent auf 55,47 Euro und bildeten damit den unangefochtenen Spitzenreiter im DAX. Das Patent für den wichtigsten Umsatzträger des Konzerns - das Magenmittel Pantoprazol - wurde in den USA bis zum Jahr 2010 verlängert.

Die Aktien von TUI brachen um 4,15 Prozent ein und belegten mit 13,17 Euro die unterste DAX-Position. Die Düsseldorfer WestLB wird sich laut Aussagen ihres Vorstandes auf mittlere Sicht von sämtlichen Aktienbeständen trennen, womit Händler die starken Verluste erklärten. Die WestLB ist über die Gesellschaft für Energie- und Versorgungswerte indirekt zu 31,37 Prozent an TUI beteiligt.

Auch die Kurseinbußen der HypoVereinsbank (HVB) seien auf diese Äußerung zurückzuführen. Die Aktie sank um 1,09 Prozent auf 15,43 Euro. Der Anteil der WestLB an der HVB liegt laut Händler bei rund zwei Prozent.

In den USA tendierten die Märkte knapp zwei Stunden vor der Schlussglocke freundlich. Der Dow Jones aus den 30 führenden Industriewerten stieg um 0,8 Prozent auf 9185 Punkte. Die NASDAQ gewann 0,6 Prozent auf 1711 Punkte. In London und Paris schlossen die führenden Indizes die Woche mit Verlusten. Der EuroSTOXX 50 verlor 1,6 Prozent auf 2442,13 Punkte.

Am Rentenmarkt verlor der REX 0,13 Prozent auf 118,96 Punkte. Der Bund Future gewann 0,1 Prozent auf 115,27 Punkte. Die Umlaufrendite stieg auf 3,70 (Donnerstag: 3,67) Prozent. Der Kurs des Euro ist am Freitag gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1477 (Donnerstag: 1,1467) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8713 (0,8721) Euro.

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