Angeschlagenes Unternehmen BlackBerry lockt neuen Chef mit Mega-Gehalt

Toronto · Der mit herben Verlusten kämpfende BlackBerry-Konzern versüßt dem neuen Interimschef John Chen seinen Posten mit einem umfangreichen Gehaltspaket. Das Basisgehalt werde bei einer Million Dollar liegen, kündigte am Donnerstagabend das kanadische Unternehmen an, dessen Zukunft als selbstständiges Unternehmen von baldigen Erfolgen auf dem Smartphonemarkt abhängt.

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Der Bonus könne doppelt so hoch ausfallen. Dazu kämen Aktienzahlungen im Umfang von rund 85 Millionen Dollar, die Chen allerdings erst nach einer mehrjährigen Firmenangehörigkeit erhält.

Chen ist als Chef der Firmen-Softwarefirma Sybase bekanntgeworden, die 2010 von SAP für einen hohen Milliardenbetrag gekauft wurde. Seine neuer Job gilt als Himmelfahrtskommando in der Branche. Handypionier BlackBerry sagte Anfang der Woche überraschend seine Suche nach einem Käufer ab und will die Kehrtwende nun doch in Eigenregie versuchen. Zudem feuerte der Konzern den deutschen Chef Thorsten Heins und holte Chen ins Boot. Dieser soll nun BlackBerry mit Hilfe einer Finanzspritze von einer Milliarde Dollar - unter anderem vom kanadischen Finanzdienstleister Fairfax - zurück in die Erfolgsspur bringen.

Allein im abgelaufenen Quartal machte BlackBerry eine Milliarde Dollar Verlust, während die schier übermächtigen Konkurrenten Samsung und Apple weiterhin gut mit Smartphones verdienen. Sollte Chen ohne Grund gefeuert werden, geht er nicht mit leeren Händen. Dann stehen ihm BlackBerry zufolge bis zu sechs Millionen Dollar zu. Demnach dürfte auch Heins der Abgang versilbert worden sein.

BlackBerrys Großaktionär Fairfax beteiligte sich mit 250 Millionen Dollar an der Finanzspritze. Nach Informationen vom Donnerstag stieg die kanadische Investmentfirma Canso mit 300 Millionen Dollar ein. Die restlichen 450 Millionen Dollar teilen sich demnach die größte kanadische Investmentfirma Mackenzie Financial, der Versicherer Markel, Katars Staatsfonds sowie der Vermögensverwalter Brookfield Asset Management. Der Deal schützt BlackBerry davor, dass die Geldgeber den Konzern schleichend übernehmen können und sieht eine Art Entschädigungszahlung vor, sollte die Firma doch noch zeitnah verkauft werden.

(REU)
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