Fake-Shops, Phishing, gefälschte Gutscheine Das müssen Sie zum Cyber Monday 2022 wissen

Service | Düsseldorf · Auch zum Cyber-Monday locken wieder besonders günstige Angebote. Doch die Inflation könnte den Kunden die Kauflaune verderben, zudem warnt die Polizei vor Betrugsversuchen. Die wichtigsten Fragen, Antworten und Tipps für die diesjährige Schnäppchenjagd.

Black Friday 2023: So schützen Sie sich gegen die Tricks der Verkäufer
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Black Friday – Vorsicht vor diesen Verkaufstricks

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Nachdem sich das Geschäft der deutschen Einzelhändler im September wieder leicht erholt hat, blicken sie gespannt auf Black Friday und Cyber Monday. An diesen Tagen ist die Shoppinglust der Kunden für gewöhnlich groß, denn die Unternehmen locken mit besonders günstigen Angeboten und machen so hohe Umsätze. 2021 waren es an den beiden Tagen laut Handelsverband Deutschland (HDE) insgesamt 4,9 Milliarden Euro. Das entspricht einem Umsatzplus von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Jahr könnte das aufgrund der Inflation etwas anders aussehen. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wann ist der Black Friday und Cyber Monday 2022?

Traditionell findet der Black Friday einen Tag nach Thanksgiving statt. In diesem Jahr war das der 25. November. Zusätzlich gibt es noch den Cyber Monday, der am 28. November stattfindet. Auch während der Black- und Cyberweek, die jeweils vom 21. bis 27. November und vom 28. November bis 4. Dezember stattfinden, gibt es außergewöhnlich preiswerte Angebote.

Woher kommt der Name „Black Friday“?

Übersetzt heißt Black Friday „schwarzer Freitag“. Warum er so heißt – dazu gibt es viele Theorien. Eine ist, dass die Geschäfte an diesem Tag so hohe Umsätze machen, dass sie schwarze Zahlen schreiben. Eine andere besagt, dass die Händler früher vom vielen Geldzählen schwarze Finger bekommen haben. Was letztendlich stimmt, lässt sich heute nicht klar beantworten. Jedenfalls hat der Tag seinen Ursprung in Amerika. In einer anderen Erzählung heißt es, die Polizei in Philadelphia hätte ihn 1966 als Black Friday ausgerufen, weil sie so große Menschenmengen vor den Geschäften befürchteten – also eine schwarze Masse. Seit 2006 ziehen auch die Einzelhändler in Europa beim schwarzen Freitag mit.

Wie viel geben die Menschen am Black Friday aus?

2021 planten die Deutschen rund 239 Euro auszugeben. Das waren 34 Euro mehr als im Vorjahr, besagt eine Datenerhebung von Statista. In ganz Europa wollten die Menschen im Schnitt höchstens 226 Euro bezahlen. An der Spitze lagen die Dänen mit geplanten 250 Euro.

Wie viel kann man sparen?

Das ist schwer zu beziffern, da manche Händler schon reduzierte Ware noch weiter reduzieren, andere bieten ihr gesamtes bestehendes Sortiment günstiger an oder nur einzelne Artikel – zudem können die Preise je nach Tageszeit variieren. Eine Umfrage der Preisvergleichsplattform idealo zeigte, dass die Mehrheit deutscher Konsumenten davon ausgeht, am Black Friday zwischen elf und 20 Prozent zu sparen. Idealo analysierte dann die Preisentwicklung von rund 10.000 Produkten aus 100 Kategorien zum Black Friday 2021 und fand heraus: Die Erwartungen der Verbraucher wurden nur selten erfüllt: Am Black Friday 2021 lag die durchschnittliche Ersparnis bei gerade einmal fünf Prozent. Nur jedes fünfte Angebot war um 20 Prozent oder mehr reduziert. Wer sich nicht selbst durch den Rabatt-Dschungel schlagen will, kann Zusammenfassungen der besten Schnäppchen bei N-tv, Schnäppchenfuchs und Black Friday nutzen.

Welche Prognose gab der Handel für den Black Friday 2022 ab?

Generell gilt der Tag als spürbarer Umsatzimpuls für die Einzelhändler. Befürchtet wurde jedoch, dass die gegenwärtige Krise auf die Konsumfreudigkeit schlägt. So gaben fast zwei Drittel der Verbraucher einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Verbraucherzentrale zufolge an, angesichts der hohen Inflation ihre Ausgaben bereits eingeschränkt zu haben. Weitere 20 Prozent rechnen damit, dass sie dies künftig tun müssen, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die meisten kaufen günstigere Lebensmittel ein (61 Prozent), weniger Kleidung und konsumieren insgesamt weniger (je 56 Prozent). Gut ein Drittel fahren seltener mit dem Auto. Genauso viele verzichten derzeit auf Flugreisen oder schränken diese zumindest ein.

Auch eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom, an der sich mehr als 1100 Internetnutzer beteiligten, bildet diesen Trend ab: 69 Prozent gaben an, jetzt sorgfältiger zu überlegen, was sie eigentlich brauchen. 64 Prozent achteten vermehrt auf Sonderaktionen und Rabatte. 46 Prozent kaufen demnach generell weniger ein.

Wie schützt man sich an den Shoppingtagen vor Betrug? Worauf sollte man achten?

Fake-Shops: Polizei und Verbraucherschützer warnen vor Fake-Shops. Diese seien auf den ersten Blick schwer zu erkennen, da sie professionell wirkten und viele Informationen wie ein Impressum, Geschäftsbedingungen und Kontaktmöglichkeiten enthielten. Sämtliche Angaben sollten aber „sorgfältig überprüft werden, bevor eine Bestellung abgegeben wird“.

Auch auf der Verkaufsplattform Amazon bieten viele dubiose Händler ihre Ware zu sehr günstigen Preisen an. Mehrfach seien schon Fake-Angebote aufgefallen, bei denen Anbieter ihre Kunden per Vorkasse bezahlen lassen. Die Ware traf allerdings nie bei ihnen ein. Deshalb rät die Verbraucherzentrale, lieber per Rechnung oder Lastschrift zu bezahlen. Und: Sollte sich ein Produkt nicht stornieren lassen, können Kunden von ihrem Widerrufsrecht Gebrauch machen. Das geht innerhalb von vierzehn Tagen, nachdem es geliefert wurde und ohne Angabe von Gründen.

Spam- und Phishing: Auch die E-Mail-Anbieter GMX und Web.de erklärten, während der Rabatttage herrsche im Netz „Hochsaison für Schnäppchenjäger“ und das nutzten viele Kriminelle „skrupellos“ aus. Die Anbieter registrierten nach eigenen Angaben derzeit einen Anstieg von Spam- und Phishing-Attacken um ganze 20 Prozent.

Eine beliebte Masche sei es, betrügerische E-Mails zu verschicken, die den Original-Benachrichtigungen der Paketdienste DHL, DPD, UPS oder Hermes „zum Verwechseln ähnlich sehen“. Darin werden die Betroffenen dann zu Zahlungen aufgefordert, um angebliche Versandentgelte zu begleichen. Dabei griffen die Betrüger auch die Zugangsdaten zum Onlinebanking oder Paypal-Konto ab. „Spam und Phishing funktionieren besonders gut, wenn die Opfer unter Druck stehen“, erklärten GMX und Web.de. Wer eine E-Mail mit einem „richtig günstigen Angebot“ bekomme, sollte es besser mehrfach prüfen.

Gefälschte Gutscheine: Gefälschte Gutscheine und Rabattcodes machen aktuell die Runde, etwa für Plattformen wie Amazon oder Zalando. Ein Link führt dann zu gefälschten Seiten, die den Originalen ähneln. Wer sich dort anmeldet, liefert den Betrügern Daten, mit denen sie auf fremde Rechnung einkaufen können. Hier hilft ein Vergleich mit der Originalseite und die Kontrolle der Webseitenadresse in der Adressleiste.

(ga)
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