Verkaufsgerüchte um Opel Betriebsrat vermutet bewusste Ruf-Schädigung

Bochum (RPO). Der Betriebsrat des Bochumer Opel-Werks hat die Gerüchte um einen möglichen Verkauf des Autoherstellers als bewusst lanciert bezeichnet. "Ich kann nur vermuten, dass der Ruf von Opel beschädigt werden soll", erklärte Betriebsratschef Rainer Einenkel am Samstag in Bochum.

 General Motors schwieg bislang zu den Verkaufsgerüchten.

General Motors schwieg bislang zu den Verkaufsgerüchten.

Foto: DDP, AFP

Opel-Fahrzeuge machten derzeit 80 Prozent des Europa-Geschäfts beim Mutterkonzern General Motors (GM) aus. "Das heißt: Der Weltkonzern GM braucht Opel", sagte Einenkel. Bei GM selbst habe sich zudem niemand zu einem Verkauf der deutschen Tochter geäußert.

Auslöser für die Spekulationen sei offensichtlich ein Interview von Steve Rattner, der im Auftrag der amerikanischen Regierung die Rettung und Sanierung von GM übernommen hatte. Rattner habe sich jüngst zur finanziellen Lage in Europa geäußert und behauptet, GM werde wegen der schleppenden Sanierung in Europa ungeduldig, erklärte der Betriebsrat.

"Das ist nicht neu, aber im Gegensatz steht, dass Vorstandsvorsitzender Karl-Friedrich Stracke und Aufsichtsratschef Nick Reilly erst vor wenigen Tagen öffentlich erklärt haben, dass Opel auf einem guten Weg sei, zukünftig profitabel zu sein und einen großen Wert für GM darstellt", so Einenkel.

Warum die Aussagen von Rattner "plötzlich in einigen deutschen Medien aufgriffen wurden oder wer sie dort möglicherweise bewusst lanciert" habe, sollte unbedingt geklärt werden, forderte Einenkel. "Dieses Verhalten ist unverantwortlich. Hier müssen Konsequenzen folgen."

Am Donnerstag hatten "Spiegel" und "Auto Bild" berichtet, GM bereite einen Verkauf des Verlustbringers Opel vor. Opel-Chef Stracke bezeichnete die Meldung als "reine Spekulation".

(apd/das)
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