Telefonkonzern Bei Vodafone gehen zwei Top-Manager

Düsseldorf · Am 1. Oktober wurde der Österreicher Hannes Ametsreiter, 48, neuer Chef von Vodafone Deutschland, dem zweitgrößten Telefonkonzern Deutschlands. Jetzt setzt der langjährige Branchenexperte seine Vorstellungen in dem Düsseldorfer Unternehmen zunehmend durch.

 Die Vodafone-Zentrale in Düsseldorf.

Die Vodafone-Zentrale in Düsseldorf.

Foto: dpa, fg lre olg lof

Als eine Konsequenz werden schon bald die beiden Geschäftsführer Robert Hackl und Philip Lacor ihre Posten verlassen. Dies erfuhr unsere Redaktion aus Unternehmenskreisen.

Bei Hackl (Jahrgang 1970) als Geschäftsführer "Commercial Operations" war die Trennung von einer Reihe an Insidern länger erwartet worden.

Denn Hackl war auf die Position als faktischer Leiter des kompletten Kundendienstes als Vertrauter des früheren Aufsichtsratschefs Philipp Humm gerückt, dem er schon als Manager beim Telekom-Ableger T-Mobile USA gedient hatte. Als aber Humm am 1. Oktober die aus London gesteuerte Vodafone-Gruppe verlassen musste, hatte Hackl diesen Fürsprecher verloren.

Hinzu kommen zwei weitere Gründe für den Abschied: Nachdem im Sommer der frühere Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum den Rücktritt erklären musste, wurden dem sehr jung aussehenden Marketingmanager Hackl einige Ambitionen nachgesagt, selber Primus zu werden. Außerdem gilt der umgängliche Österreicher als relativ leicht vermittelbar für neue Positionen - der frühere Berater bei McKinsey und promovierte Betriebswirt hat ein gutes Netzwerk in der internationalen Wirtschaft und hat angeblich schon einen neuen Job.

Auch bei Lacor (auch Jahrgang 1970) ist nicht klar, ob er eher gezwungen oder eher aus freien Stücken geht. Der Niederländer ist zuständig für das Firmenkundengeschäft in Deutschland.

Schon im Januar gab Vodafone bekannt, dass mit Bettina Karsch eine neue Personalgeschäftsführerin kommt. Der Grund ist, dass der jetzige Personalchef Dirk Barnard zur Müller-Gruppe wechselt.

Die Frage ist nun, ob es auch für die 14.000-köpfige Belegschaft Änderungen gibt. Insider berichten, dass die Londoner Zentrale darauf drängt, die Kosten weiter zu senken - aber echter Personalabbau scheint nicht auf der Tagesordnung zu stehen. Außerdem drängt der Marketingexperte Ametsreiter darauf, dass Vodafone sich wieder stärker als Premium-Anbieter profiliert, um mehr zu verdienen.

(RP)
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